Bilanz 2020

Prost Jemeinde. Icke wieda. Aba nua kuaz. Diesjahr haltick mein Maul.

USA-Wahl und Corona – kann eh keena mea hörn. Watt wa‘ sonste noch?

Et is det Jaah, indem de Vanunft vaschied; also dingens, exitus.

Det vadang’g’ng ma nüsch nur det arme Janalein aus Kassel und all die annan wiedajebornen Widaständler ausm Westn. Det vadankma ooch so Zeitzeischn, wie dieset Wiedatäufatum in Sachn Moral und so.

Watt meinick:

Heidi Klum. Kennste? Is bekannt, dette die Kinda in untaschiedlüscha Hautfaabe hat? Die twittate die Hände ihra Kinda und „All lives matter“ und erntet ehn Shitstorm. Only black gilt jetze! Det jebiete die zeitjemäße Tollaranz!

Alexanda Klaws spielt Winnetou in Bad Segeberg. Shitstorm. Dafa nüsch. Is weiß, der Bube. Rassismus. Strafverschärfend kommtet dicka: Fotografiert süsch mit Thomas Gottschalk als Old Shatterhand – der sollte sich sowie so füa sein Aussehn schäm! Sooo blond da’f ma ja’nüsch sein!  Als Mann! Als alta weißa Mann! Arischa Siegfried-Typ der!

Adele. Kennste och? Die Schrei-Fee aus England, die so vom Fleisch jefalln is, kämmt süsch Bantu-Lockn: Det gleische – Shitstorm: Aneignunk vonne schwaaze Kultua! Schäm dir! Un‘ so.

Muss ick doch tatsäschli‘ meine Philly-CDs noch vasteckn! Isja och sowatt!

Neuli‘ bekanntn süsch hia around paa Blogga als Blueser. Schlimm! Psst! Ick denunzia ja keen! Aba det is übl, diesa Musikminstralismus! Ab! ßurück ßu Blasmusike Jungs! Det dürfma denne noch!

Bekenne mia schuldi‘ dettick ooch Indianaflötenmugge besitze und höre, ick Kolonialherr ick! Habma schon disqualifiziat, weil ich det I-Woat vawendet hab: Native American Flute Music muss det heeßen! Ob die Übasetzung „Eingeborene-Amerikaner-Flöten-Musike“ zulässüsch is muss da Twitta-Mob entscheiden. Weil „People of color“ is correckt, Sie! Aba „farbige Menschen“, wennste den Terminus in Mund nimm’s, biste glei Nazi – unta dem machmas ja nüsch meah!

Also nee, Nazi sein, det lehn ick ab, ick bin da wiedajeborne Hans Beimla, Do! Ick hab dessen Schicksal als Stift oft jenuch nachjespielt: Spanienkriesch un‘ so. Det wa Ferjenprogramm! Det haa’ick va’innalicht!

Weeste nu, wie det kommt, dette die wiedajebornen Widaständla ümma mehr wern? Det ist Nazi-Stigma-Prophylaxe.

Dette vasteh ick noch. Det der Anti-Coronamaßnahme-Plan so vülle tangiern soll, wundat mia ooch nüsch mea. Is och wieda so’n Westding: Wie damals bei de Volkszählung. In Leipzüsch neuli‘ solln nua Schwabm demonstriat ham! Da Westbürja wacht alle paa Jahre off: Welchn hammwa jrade? Plakate maln, raus off Straße und krakeel: Volkszählung, Pro-/Contra-Abtreibung, Castortranspoat… wenn jrade nüschd anliechd, denne ehm füa besseret Wetta – obwohl! Voasüchd! Da käme nu die bezopfte Mona Lisa üba dia, oda die Reemtsma-Enkelinnen.

Hamwa nüschd drängenderet? Ick jeeb keene Tipps, do! Da sei Jott voa!

Det übalass ick die Frauenrieje inne Öffentli‘ Rechtlichn. Die Dam‘ mitti vakniffnen Jesüchta, die dir die Welt aklean, wie Muttan früha ian Rotzlöffeln. „Gloob mia det – oda ab int Bett ohne Sandmann!“ Ooch voabai die ßeitn von Merseburger, Bednarz, Ruge, Scholl-Latour – die gnadnlosen Vier mitti unbestechli komplette Faktnlaa’che.

Demnächs mehr GEZ. Bin jespannt, ob CDU Sachsen-Anhalt duarchhält. Die könntns noch kippm, hört’ick jüngst. Aba die Nazi-Peitsche is bereits ausjepackt: Arjumente wie „Einsparungspotentiale nich ausjeschöpft“ und „Bürja in Corona-ßeitn nüsch vamittelba“ zählen nüsch! Weil – det sind ooch AfD-Arjumente, also faschüstüsch! Saachd Habeck. So! Einknickn! Zahln! Maul haltn!

Und det mach ick jetz ooch!

Olle Gwisdek is dood, diesjah‘ passiat. Schade. (Det mussde noch raus. So jetze schweigick. Würkli‘.) Pröstaschn.

14 Gedanken zu “Bilanz 2020

  1. Du frachst, opp „Eingeborene-Amerikaner-Flöten-Musike“ möchlich is. Klare Antwort: Nö. Warum? „Innjeborn“ simmor ooch. Des is also nüscht Besondres.
    „Amerikanor“ jeht ooch nich. Da schtant bekanntlich Amerigo Wäsputtschi Nahmspate. Der war Italjehnor un hat sich erst mit den frachlichn Kontinent beschäfticht, nachdem Kolumbus, den seine Denkmälor jetz purzln, sich da hin uffjemacht hatte. Un dass der Kontinent nach den Wesputtschi benannt wurde, da is Waldseemüllors Martin schult. Der hat des so inne Karte injetraren. Dass Waldseemüllors Martin Deutschor war, zeicht, dass mor die Leute, fon die die Töne uff deine Platte schtamm, schoma zweema nich als „Amerikanor“ fremtbezeichnen darf.
    „Flöten“ – des Wort kannste ooch forjessn. Des is etümolorisch üwwor Umweeje ausn Lateinischn zu uns jekomm. Des Wort konntn die Jeräuschemacher uff deine Platte also nur üwwor de weißn Oroboror jelernt hamm. Is also ooch ’ne unzulässje Fremtbezeichunk.
    Des Wort „Musike“ willorum is ausn Griechischn. Fällt also aus die ohmjenanntn Gründe ooch aus.
    Wemmor nu die Wörter kenn wörde, die die Jeräuschemachor uff deine Platte, odor die ihre Forfahrn, selwor saren wördn (Karl May hätts jewusst – hattor jehnfalls jesacht), dörftmor die jarnich forwendn. Denn des wäre kulturelle Aneechnunk.
    So bleimmor ehm alle schprachlos mitnandor un jedor macht seins inne schprachliche un somit jesellschaftliche Apartheet. Dor Traum fonn humanistischn Uniwersalismus is ausjeträumt. Des Schtammesdenkn triumfiort.

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      • Uff deeeen Supabeitrach muss aba nochwatt komm‘! Det ha’k ma jaah’nüsch so vor de Oohng jefüahd bisher.Det is a ashüttahnd! Inzwüschn fra’ick mia, ob ick als Restpreuße mit Saaletalmigratschonshintachrund übahaupt jestattn daa’f Bulettn ßu essen. Wejen kulturelle Aneignunk.
        Aba ha’k ma jrade no’reschdßeiti ainaht, det det Saaletal ja ab 1815 „Musspreußen“ waah‘! Glück jehaabt.

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    • Ick habb ja och det anassimilierte Idiom jenutzt.
      (Dialektwechsel)
      Of Naumborgsch hättes Jehacknglobbs heeßen müssen. Sachd mor echt in Dessau -glöße zu demm jebradn’n Fleischmatsch? Do wundrich mich abor!

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      • Ja, so hawwichs jelernt. Klops kanntich nur inn Zusammhank mit Könichsberjorn. Schpeetor hawwich dann noch Sünonüme wie Klops, Biefschtehk, Fleischpflanzerl, faschierte Laberln, Frikadelle un Bulette jelernt. Mor is ja offn für Filles.

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      • Orr, na Frikadelle, da bringste mich of was: Mir warn jrade Westn jewordn, da stand bei uns hier ohm in Restpreußen an dor Imbissbude plötzlich
        – Heiße Hexe,(das war jekochte Pappe, in die frühor ma platte Glopse jewicklt jewäsen sinn, schmeggde jarnich.)
        – Frikadellen (wusstch nich, was das is, Salmonelln kannch abor, deshalb meine innorn Zweifl);
        Bockwurst, (ja okay, awwer doch nich schonnewüddor!);
        Ich also frache die Tante hinterm Tresen: Was sindn Frikadelln?
        Sachd die glatt: „Jetz habch de Schnauze voll. Sie sind dor Hundertste heute! Buletttn! Ich hab mein Mann gleich gesachd, er soll das lassn mit dem Westdeutsch.“
        N nächsten Daach stand wüddor dran:
        – Heiße Hexe,
        – Bulette,
        – Bockwurst.

        So hawwe ich anjefang, westdeutsch zu lernn.

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  2. Pingback: Musikalisches Resümee 2020 | toka-ihto-tales

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