„Gedüchde indorprediern? Wozudn doas?!“
„Schmuck am Nachthemd.“
„Kann weg.“
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Noooooja. Geist verrecke! Alle Macht den Simpelgestrickten!
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Tocotronic machen ihre große Kunst ohnehin nur für Parolenschreier.
Oder für vereinzelte Grübler.
Im stillen Kämmerlein.
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Ich stolperte über ihr letztes Werk von 2022.
Jetzt erst.
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Fertig war es bereits 2020. Wegen Corona aufgeschoben auf 2021. Man wollte schließlich touren dazu. Wieder nichts. Schließlich 2022 „auf den Markt geworfen“. Der Anschiss ist überall. Denn -Ukraine. Und die Platte heißt „Nie wieder Krieg“. Ist das plötzlich falsch? War Käthe Kollwitz AfD? Denk nach, Dödel! Aber da geht das Interpretieren schon los. Das Lied ist von 2020 – und nicht veraltet, weil es einen klugen Haken schlägt!
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„Komm mit in meine freie Welt“ ist so genial, dass dir der Schädel platzt, wenn du dich drauf einlässt.
Der Refrain ist mitreißend simpel. Die stupide Meute kann was mitgrölen. Das deutsche „Rockin‘ in the free world“ ist‘ da! Man könnte denken, dass… – wenn da die Strophen nicht wären. Wie einst Neil Young vorturnte.
Die Musik ist-
-ein brutaler Krawall, der Pfahlbauten auf Stelzen aus Stahlbeton zum Tanzen bringt. Werden sie halten?
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Schließlich der intellektuelle Overkill: „Jugend ohne Gott gegen Faschismus“.
Hier die leider nun notwendige Hilfestellung in diesen geistig armen Zeiten: „Jugend ohne Gott“ hieß mal ein Aufsehen erregendes Buch. Und „neulich“ ein sehenswerter Film, der das Buch gut adaptierte. Nur wenn du Film oder Buch kennst, funktioniert der Text des Songs wirklich!
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Tocotronic geben auch Interviews. Zu dieser Platte mehr denn je. Leider. Denn sie legen falsche Fährten, wenn sie die Texte „erklären“; engen deinen Assoziationsspielraum ein. Lass dir deine Denke nicht verbiegen. Scheiß auf die Interviewfilmchen! Hör selber hin.
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„Ich tauche auf“ – eins der schönsten Duette, das je eingespielt wurde. Anja Plaschg und Dirk von Lowtzow in einem wirkungsvollen Video. Wer Soap&Skin kennt, weiß, wer Anja Plaschg ist. Sie macht ihrem Namen alle Ehre. Auch hier.
Früher gab es mal Peter Gabriel und Kate Bush. Das war schnulzig und hölzern.
Jetzt gibt es Lowtzow & Plaschg. So geht Niveau!
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„Monster! Bring mich weg von hier. Eine Entführung wünsch ich mir so sehr! Monster! Ich folge dir! Durch die Schranktür – für immer.“
The arriving Ufo? Oscar Matzerath? Jedenfalls das letzte Drittel eines (unverstandenen) Meisterwerks. Kannst du folgen?
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Und dann kommt „Crash“ – die Reminiszenz an Meat Loaf. Keine Angst. Nur im Text. Find es heraus.
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Soweit die Höhepunkte aus 12 herrlichen Songs.
Ein Album ohne Graupen.
Faust 3 in Postpunk. Shoegaze goes Tollwut.
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Tocotronic begannen in den 90ern als deutsche Nirvana.
Aber Dirk von Lowtzow erschoss sich nicht.
Er schießt immer noch
Denkanstöße ab
zeigt dem Kunze, wo der Hammer hängt.
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Fazit: Ehrfurcht vor reifer Leistung!
toka-ihto-tales 