Bilanz 2023

Prost Jemeinde.

Jahresend-Predichd. Diesjah‘ janz unlusti‘!

Jestann in Paris jab et wieda „Einzelfall-Tote“. Also ehn. N deutschen Touristen. 24 Jahre alt.

Heute ließ unse Außenministarin vakünden, det „Hass und Jewalt bei uns (in Europa) keen Platz ham.“

Sieht ma ja, wie Recht sie hat. Hust.

Die Fälle läppann süsch europaweit und vahageln mia den Humor.

Hiermit nehm ick Abschied von ehne liebjewoane Rubrik.

Rückschau ßu halten üba die diesjährige Deppenparade vabiet ick mia, bevoa et ßu spät is.

In unse ßeiten wird det imma brisanta, wennste noch denken kanns.

Gloohm sollste. Beruijungssprüche, wie den oben. Und dir abkassian lassn. Sonst nüschd.

Et wüad lauta dummes ßeuch vakündet und wennste watt dajejen sachst, biste Nazi.

Und mitte dumme Meute nachplappan, watt de ßeitung so vabreitet, det will sich mia ehm nich. Schließli habbick Lehmserfahrung. Die vabiet ick mia nich!

Ick schließ ma dem Somuncu und dem Schreiber Konstantin an. Die ham sich beede diesjahr „Schweigen füa imma“ vaordnet. Also im publizistischen Sinne. Und ihre Stimmen wurden prompt medial auch nich vamisst.

Wenn unse obastn Stanzomaten die Bücha vom letztaren jelesen hättn, hättn se sich am 7. Oktoba nüsch wundann müssen, watt da allet duach unse Jroßstädte tanzt. Hat nüschd bewirkt, die Dinga ßu schreim. Also bewüagt et och nüschd, wenn ick mia hia den Mund vabrennen tu.

Witze wollma beim besten Willen ßu die janze Scheiße, die so looft, keene mea einfalln. Also lass ick dett.

Pispers schweigt nu schon 8 Jahre. Die „Anstalt“ wurde flügellahm. Dieta Nuhr lässt si‘ noch jagen. Ma’sehn, wie lange noch. Dann macht er den Steimle.

Und denne….

Klappe jetz! Amen.

Prost Jemeinde.

Rülps.

13 Gedanken zu “Bilanz 2023

  1. … dann macht er den Steimle- richtige ‚Vorhersage‘ ? Es ist zu vermuten.
    Deinen Beitrag musste ich mir laut und etwas nuschelnd vorlesen, dann erst erschloss sich mir der Inhalt. Dialekt lesen empfinde ich schwierig, außer sächsisch😜!
    Unabhängig davon fand ich viele meiner Gedanken im Text wieder – danke!

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    • Nun: Deckungsgleich sind Nuhr und Steimle nicht. Nuhr ist etwas klarer zuordenbar, weniger „Entfant terrible“; aber es ist für Satire immer eine Gratwanderung und in geistig armen Zeiten wie jetzt gerade – ganz besonders. Steimle wurde „fallen gelassen“, Nuhr wurde „angezählt“ mittels Böhmermann Persiflage, die ihn als quasi Rassisten darstellen wollte. Da lauern so einige mit spitzer Feder auf „Fehler“, die sich verwerten lassen um ihn „zur Bewährung in die Produktion“ zu schicken, ostdeutsch ausgedrückt.

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  2. Nicht den Humor verlieren – keinesfalls!!!
    Btw.: kurzer Rückblick dieses Jahr. Kann ich aber verstehen. Ich habe aus meinem Zweiseitentext nach der Korrektur (keine politische Korrektheit!) nur noch ne halbe Seite übrig.
    Und seit Fischers J. nun auch noch Atomwaffen will… aber wem sag´ ich das…

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    • Yepp. Betreffend Joschka F:
      „Deutschland braucht einen Aussenminister, der in seinem Leben mehr Prüfungen abgelegt hat als die Fahrerlaubnis.“ (G. Westerwelle; ein scharfer Rhetoriker; nur leider bei der FDP.)
      Trifft auch aufs Annalena ßu. Wie kann man Master für Völkerrecht geworden sein, ohne vorherigen Bachelor? Durch n reichen Papa? Und wieso bekommt die Masterarbeit niemand zu Gesicht; siehe Guttenberg?
      Ach, abwink. Bin ja alt. Ich komm noch durch…

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      • Die Forderung von Westerwelle war mir unbekannt: ich finde sie auch posthum klasse.

        A. B. hatte in HH in einem Diplomstudiengang studiert, d.h. es gab dort noch keinen B.A. Dies und ihre guten Noten ermöglichten nach dem Bologna-Prozess (B.P. – von Kennern auch Bildungs-Pfusch genannt) ein M.A. Studium an der LSE.
        An der LSE studierte auch Mick Jagger eine Weile 😉
        In meinem Bekanntenkreis hat die Tochter ihren M.A. an der LSE absolviert. Insofern kenne ich die Bedingungen und Preise ein wenig. Geschenkt wird den Studierenden dort nichts. Weder leistungsmässig noch finanziell. Was alleine das Brimborium der Abschlussfeier kostet, dafür kann eine vierköpfige Familie zwei Wochen Urlaub an der Ostsee bequem verbingen. Was zwei Semester M.A. und Unterkunft kosten, kann man auf der Seite der LSE näherungsweise eruieren.

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      • Oh. Danke für die Klarstellung. Also hat sie ohne Diplom, aber eben mit irgendeiner Anzahl von Semestern quasi die Berechtigung zum Masterstudium zugewiesen bekommen… denn eine Diplomarbeit von ihr soll es ja auch nicht geben. Gut möglich bei all dem Wischiwaschi an deutschen Unis und Hochschulen, wie ich das bei meinen beiden so mitbekommen habe. Weitgehend Potemkin.
        In puncto Abschluss ist das auch so ein Dilemma:
        was ist nun besser: Teurer Ball (in England) oder würdelose „Zettelabholung“ im Sekretariat für Studienangelegenheiten (jetziges Deutschland)?
        Eigentlich hab ich soviel „Pulver“ aus Studienerfahrungen von mir und meiner Frau, sowie von zwei Kindern in zeitlich weitem Abstand: Ich sollte eine Art von Hochschul-Schwejk schreiben. Du lachst dich kaputt, was uns 4en so alles passiert ist!
        Na und inzwischen gibt es nu Professorixe für Gender“wissenschaft“ und Biologieleugnung. Bald promoviert man in Deutschland wieder über „Dracheneier“, wie Kehlmann in „Tyll“ beschrieb. Ich hör schon auf.

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  3. Hast Du Tyll gelesen?
    Mich hat abgeschreckt, dass man für ein im 17. Jahrhundert spielendes Buch Goyas im frühen 19. Jahrhundert entstandenes Bild „Das Begräbnis der Sardine“ als Cover benutzte.

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    • Ja, hab ich und mit Gewinn. Lohnt sich sehr, weil sehr gut und vielfältig interpretierbar.
      Anfangs las ich es, weil es in der Verwandtschaft herumging und ich lediglich mitreden wollte, was es mit diesem Kehlmann aufsich hat. Dann, nach der letzten Seite, legte ich es weg, schenkte es weiter, weil ich dachte: Naja. Kann man mal lesen – aber sonst?
      Dann aber erlebte ich, wie die Geschichte „in mir umging“, wie ich nachträglich erst verstand, was die eigentliche Absicht gewesen sein könnte.
      Es ist eine Wokismuswatsche und ein historischer Beweis für die ewige Existenz von ganz und gar derbem Volkshumor, der auf jegliche erzieherische Einflussnahme „von oben“ scheißt. Die Hoffnungsträger unterschiedlicher Richtungen scheitern. Das Volk wird verarscht – aber existiert fort. Das Weiterschenken war ein Fehler.
      Ein verschmitztes, freches Buch, voller Tragik.

      Buchschmuck heutzutage – der Dauergau. Da spricht mich auch rein gar nichts mehr an.
      Der „Deadwood“ Edelwestern hatte einen tollen Einband. Eine Nadel im Heuhaufen. Ist auch sehr lesenswert: Eine spannende Metapher auf amerikanische Verhältnisse heute. Alles schon angelegt in den 60ern des 19. Jhds. im Schlamm der Black Hills.

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      • Vielen Dank. Davon mehr.
        Ich habe von diesem Kehlmann im Laden ein Kapitel aus Lichtspiel gelesen (GW Papst Lulu-Verfilmung hat mich interessiert.) Aber es hat mir nicht gefallen.

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  4. Ich nochmal, weil man bei dir nur einmal „antworten kann/darf.“ … 🙂

    Ich weiss nicht, ob du mehr als 2 Bier trinkst am Abend. Aber gesetzt, wir befänden uns in einer altmodischen Kneipe (von denen es fast keine mehr gibt) und läsen uns gegenseitig nur schon den Wiki Eintrag zum „Bologna Prozess“ vor, wir kämen aus dem Lachen kaum noch raus. Erzähltest du mir dann dann (eure) Erlebnisse und ich dir meine Geschichten im diplomatischen Umfeld davon – wir lägen bald unterm Tisch oder würden vorher rausgeschmissen. Der politische Wille dahinter ist offensichtlich.

    Das gute deutsche Diplom, weltweit problemlos anerkannt, wurde aus diplomatischen Gründen im Bologna Prozess geopfert…
    Locker zitiert bis 2012 etwa 10000 neue Bachelor- und Masterstudiengänge, davon gibts 2000 schon nicht mehr oder sie wurden verändert, umbenannt usw.usf.. ….

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