Zurück zur Musik:
Dieser Tage legte ich mal wieder Cash’s „American Recordings IV“ auf und da passierte es:
Jeder schleppt so seinen Mist in der Biografie mit sich und manche Songs kratzen daran.
Der verdammte Idiot
Originalversion: Sting 1996
Johnny Cash Version 2002
Bludgeons dt.Version 2020
Es war früh am Morgen. Ich ging aus dem Haus. Mit Brüderleins Knarre. Die borgte ich aus.
Dann saß ich allein, bei uns auf dem Hang, und unten im Tal, kam ein Reiter entlang.
Ich wollte bloß zielen und leg auf ihn an. Kimme und Korn; so wird man ein Mann!
Dann löste der Schuss sich. Sein Pferd bäumt‘ sich auf. Sein Hut flog weg – und der Reiter schlug auf.
Der Schrecken erfasst mich:
Ist der jetzt tot?
Was hast du gemacht!
Du verdammter Idiot!
In hohem Bogen
Flog die Knarre ins Feld
Die Welt von grad‘ eben
Auf den Kopf nun gestellt!
Ich floh in den Süden. Das war nicht sehr klug. Sie kriegten mich trotzdem – und wussten genug.
Ich konnt‘ ja auch keinem das Unglück erklär’n! Ich saß nur und starrte: Was soll jetzt bloß wer’n!
Der Sherriff verhört mich
Ich sagte kein Wort
Er verlas mir die Rechte
Und dann sagt er: Mord!
Dann im Gerichtsaal sah der Richter mich an: „Du bist noch so jung! Mensch! Warum hast du’s getan? Diese Frau dort ist Witwe! Mit 2 Kindern allein! Du bist der Mörder!“ Ich hörte sie wein‘n.
Die Geschworenen alle, die starrten auf mich,
da begriff ich erst richtig: Es geht um dich!
Ich bat um Vergebung in meiner Not,
und hörte Mutters Verzweiflung:
„Du verdammter Idiot!“
Am nächsten Morgen
Noch ganz früh in der Nacht
Haben sie mich dann
Zum Galgen gebracht.
Ich sah durch die Schlinge das Morgenrot; den Acker; den Reiter – aber der ist doch tot!?!
Der ritt auch nicht weg, sondern direkt auf mich zu. Nur noch ein Weilchen, dann bin ich wie du.
Nun reiten wir beide
Ins Himmelreich ein
Seite an Seite
Es soll wohl so sein!
Petrus sieht meine Jugend, fragt: „Welches Gebot?“
Ich sag: „Das Fünfte.“ Er nickt: „Du verdammter Idiot!“
toka-ihto-tales 
Die „American Recordings“ mag ich sehr, v.a. diese Altersstimme.
Und auch für meinen biographischen Mist waren auf den Alben ein paar hübsche Kratzer dabei. Sollte auch mal über Umdichtungen nachdenken, gute Idee!
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Hm. Eigentlich ist mir der originale Cash lieber. Die „American rec.“ sind top, aber das Buhei um dieses Projekt ließ mich die Lust daran verlieren. Ich hab sie sträflich selten gehört. Aber wenn sie einmal laufen, dann schaltet man auch nicht weg.
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Ui, sagt man in deiner Gegend „Buhei“? Ich kannte bis grad eben nur „Bohei“ (ist das süddeutsch?).
Mir gefallen manche der gecoverten Songs auf den American Recordings viel besser als das Original. Aber ich bin dem Johnny insgesamt zugetan, schon immer.
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Ööööö? Ich hab das Freischnauze geschrieben?!
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Bassd scho. Derf ma beides sogn.
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Noagloar.
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Um die „American Recordings“ wurde tätsächlich viel Aufhebens und Getue gemacht, aber Cash war ja auch nur ein Mensch und keine Lichtgestalt deren Handeln und Denken immer richtig, einwandfrei, kritikfrei, durchdacht und genial ist!
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Wer ist das schon. Lässt sich doch auch bei jeder Lichtgestalt “was“ finden.
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Ein paar der Lieder fand ich auch sehr interessant, so zB Personal Jesus im Original von Depeche Mode.
Leider erinnert mich dieses Konzept zwischenzeitlich immer an Gunter Gabriel, der das in Deutsch versucht hat.
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Nix gegen Gunter G. als Cash-Übersetzer. Das ist ihm überwiegend gelungen.
Hier so eine „Hurt“-Anmutung a la „Am.rec.IV“:
http://www.youtube.com/watch?v=DYTynZW9H7Y
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Die ‚Sohn aus dem Volk‘ kannte ich, die hat mich aber eher erschreckt, auch wegen des Creep Covers. Sicherlich war ich voreingenommen und habe Herrn G. keine wirkliche Chance gegeben. Seine Songauswahl ist ja durchaus interessant. Mal sehen, wenn sie noch irgendwo herumsteht hör ich nochmals rein. Nur Creep geht (für mich) eher nicht.
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Hm. Und gerade Creep war für mich DER Gänsehautmoment.
Zur Zeit ist die Songauswahl auf juhtuub nicht so dolle, aber es gibt noch reihenweise Cash-Sehr-Gut-Übersetzungen von ihm: Der Mann hinterm Pflug aka man in black u.v.a.
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