Uns’re Besten (I)

So, werden wir mal wieder musikalisch.

In letzter Zeit hab ich so Youtube-DJs gelauscht, die ihre Lieblingsplatten vorstellen – oder auch mal ihre 10 LPs, die sie nie wieder hören wollen – usw.

Da steckt manch interessantes Detail drin. Aber es fällt auf, dass es nie um Texte geht:

„Album XY, great stuff! The faster tracks real heavy, and the Ballads not boring! Love it to death!“

Deutsche Vertreter fehlen bisher.

Ich hab mir mal überlegt, wen ich aus meiner Ossi-Vergangenheit abfeiern würde, wegen eines PERFECT ALBUMS, das wert wäre, doch noch entdeckt zu werden, weil man es immernoch von vorn bis hinten durchhören kann, ohne zu skippen. Is‘ wie’ne Inventur im Kopp.

Selbstgespräch mit (nicht vorhandenem) Enkel in „the Land called fantasy“:

„Opa, warum hast du alle die CDs und Platten noch?“

Ach weißt du: Früher haben die Opas Orden, Packtaschen und Lineolsoldaten aufbewahrt, weil sie den Krieg erlebt haben; und ich bewahre die ganze Musik regalweise auf, weil ich in der Zeit jung war, als Musik der große Leitkult für Youngsters war. Damals im Kalten Krieg. Die große Zeit des Rock& Roll! Analogzeiten. Ohne das ganze Bildschirmgedöns von heute. Keine Playstation, „Zocken“ meinte damals noch Kartenspielen, kein Netflix… Nur ganz wenige Leute hatten ein Telefon, so wie das, was oben auf dem Boden noch in der Spielkiste ist, mit dem ihr früher hier immer gespielt habt. Weißte noch: „Hallo? Frau Puppendoktor Pille? Mein Teddy hat toxischen Scharlach…“

Als der Opa jung war, da stand die Mauer noch. Und weil es kaum Konzerte von Rockbands gab und die berühmten Superstars eh nicht in die „Dschie-Die-Ahr“ kamen, musste eben was anderes her.

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Und da ging der Opa damals gerne in die Wenzelskirche zum Orgelkonzert. Die Frau Greulich war die Organistin und die spielte da lauter klassische Orgelwerke, Bach, Buxtehude, Reger, all that stuff … aber euer junger Opa damals, der träumte sich die Deep-Purple-Gitarre dazu oder die YES-Musik ringsrum. Kennste ja, womit Opa die Oma heute noch nervt. Das war so Fantasy-Sound, bei dem du das Einhorn durch das Buchholz jagen siehst oder bei dem dein zahmer Bär deinen Feinden die Knochen bricht. Und wenn die dann alle tot sind, dann fühlst du dich, wie „in the heart of the sunrise“… Aber auf die CDs musste Opa noch lange warten. Also machte er sich auf die Suche nach etwas, das so ähnlich klang:

Und dann entdeckte Opa eine Band aus Polen, die hießen SBB, (Seek, Break, Built = suchen, abreißen, neubauen) und die machten eine Musik, die dem ziemlich gut entsprach. Große Mellotroneinsätze, wenig Gesang, aber pathetisch aufgeladen, leidend, erhebend, befreiend!

SBBDas war schon was! Manchmal legte ich die Platte auf und hörte nur auf das Schlagzeug! Das klang so interessant! Wie Ritters Schwertstreiche im Kampf um die Rudelsburg!

Die Platte bestand nur aus 3 Tracks, wie bei YES die „close to the edge“, da war also Zeit Melodiebögen zu entwickeln und die eigene Phantasie auf die Reise zu schicken. Die hört Opa heute noch gerne.

„Immernoch als alter Muss-Preuße und Heimwehritter von der Rudelsburg?“

Hm. Auch. Aber mit der Zeit kam noch was hinzu, was einen mit den Jahren eben so einholt. Die Vinylausgabe hatte unter den polnischen Namen der Tracks englische Übersetzungen. Einer der Songs hieß „From whose blood, my blood?“ – also die große Abstammungsfrage: Wer waren meine Vorfahren? Und ein anderer „Memory grows into stone“. Mich hat das von jugendauf interessiert – vielen geht das nicht so. Die vegetieren einfach so dahin „born-drink-fuck-die“(The Godfathers – kenn heute auch keine Sau mehr) – aber wir in unserer Sippe haben ja nu eine wirklich bewegte Geschichte. Seit 4 Generationen fängt jede irgendwoanders von vorne an! Nix mit Wurzeln schlagen und gießen! Und diese Polen holen dir da nu deine sudetendeutschen „Erinnerungen“ hoch, die du gar nicht hättest, hättest du nicht so oft dabeigesessen, wenn Eltern und Großeltern ihre Erinnerungsralley gestartet haben, von einem Land „vor unserer Zeit“.  Wenn dir nicht Großmutter zu jedem ihrer Fotos, zwei Alben lang, eine Geschichte gewusst hätte. SBB kommen aus dem Raum Kattowitz, Oberschlesien. Da lebte bis 1918 ein Völkergemisch aus Polen, Deutschen, Juden, Tschechen, Slowaken. Skrzek ist der Chef der Band. Und Josef Skrzek ist eher ein böhmischer oder gar kroatischer Name, kein polnischer. Und dann in oder bei Kattowitz wohnen – eventuell in einem Haus, in dem vorher Deutsche lebten … wie fühlt man sich da, wenn jeder Nagel in der Wand an die Vorbesitzer erinnert?

Der Film „Wege übers Land“ zeigte, wie Deutsche 1939 polnische Bauern vertrieben und sich deren Höfe unter den Nagel rissen. Da stand manchmal das letzte Essen der Vorbesitzer noch auf dem Tisch. Die Karusseit, eine der ganz großen Ost-Schauspielerinnen, spielt eine brandenburgische Magd, die mit ihrem Mann auf diese Art zu einem Hof kommt, aber die das Unrecht empfindet und nun beginnt, nachzudenken und sich zu entwickeln.

Sechs Jahre später nahmen die befreiten Völker Rache, indem sie es genauso machten. Wie mögen sich die Tschechen fühlen, die sich Großmutters Fleischerei ausgesucht haben? Denkt die neue Miteigentümerin dann wie die Karusseit? 1998 hat‘s mich per Zufall mal in die Ecke verschlagen.  Hinter der Wursttheke die weißen Fliesen mit der schwarzen Bordüre, das sind immer noch die von 1937, die Großmutter ausgewählt hat. … And‘res Thema. Die Platte heißt „Pamiec“, ich weiß bis heute nicht, was die singen; im Russischen heißt Pamjatnik Denkmal; also wird das im Polnischen sowas ähnliches sein. Nachdenken! Gedenken. Denk mal! Von SBB könnte ich dir 8 oder 9 perfekte Alben nennen, aber die „Pamiec“ hat eben doch die Nase vorn.

„Okay, also ein polnisches Album auf Platz 1 der Alltime Ostrock Bestenliste. Nächster Trupp. Nächste Platte.“

OmegaPlatz 2 in Opas Wertschätzung: Omega aus Ungarn! Die sahen aus wie Rockstars! Und die machten Musik, wie Rockstars! Unsere Combos in den 70ern wirkten ja eher, wie der Begriff „Unterhaltungsmusiker“ schon ahnen lässt: Aufgedunsen, leerer Blick, kitschig missratene Showklamotten, wie sie auch die Jongleure vom Zirkus hätten tragen können. Das Hemd unterhalb des Doppelkinns spannt über der Plauze, dass die Knopfleiste platzt…  Die Ungarn wirkten drahtiger, westlicher. Kobor imitierte in Outfit und Gehabe den Robert Plant, der Gitarrist wirkte wie Paul Rodgers zu Free-Zeiten und Laszlo Benkö, der Tastenmann, ließ seine dünnen, glatten Haare zeitweilig bis zum Arsch wachsen, als wäre er der Wakeman! Sie sangen ungarisch, was keine slawische Sprache ist. Da fiel das ganze gewöhnungsbedürftige „Schisczly-Wyschzly“ weg. Die haben viele Ös und Äs oder Es, die sie wie Ä sprechen, das klingt dann so ähnlich wie englisch – bildeten wir uns damals ein. Und die Band machte in Opas Jugend auch diesen Orgel-Mellotron-Sound, der später Progrock genannt wurde und der sehr klassisch klang; besonders auf der Omega „8“. Csillangok utjan. Im Westen erschien die mit englischen Gesang und hieß dort „Skyrover“, aber der Gesang hatte so einen elend störenden ungarischen Akzent – so fetzte die Platte nicht. Ich hatte sie gottlob aus der Ungarn-Information; das war so ein spezieller Laden, indem man nur Ungarn-Waren kaufen konnte, und da war das automatisch die ungarische Version.

Die Platte fängt mit einem Beethovenzitat an und geht über in so ein auf Spinett gespieltem Stück von Laszlo Benkö, bevor die übrige Band einsetzt. Dann kommt der pathetische Titelsong gefolgt von „Lena“, eine russische Troika-Schlittenfahrt in Tönen usw. usw. Allerfeinst in sich geschlossenes Werk. Auf der B-Seite bissel rockiger, aber trotzdem in derselben Handschrift komponiert, sodass alles zusammenpasst. 1980 kam dann das Doppelalbum „live at Kissstadion“ heraus. Da haben die Mikros über das Publikum gehängt und die Massenchöre eingefangen! Von der ersten bis zur vierten Plattenseite! Das war so geil, dass ich mir nichts sehnlicher gewünscht hab, als so ein Konzert mal zu erleben. 1983 war es dann soweit. Euer Opa hat die Band live in Leipzig gesehen! Mit fast genau dem Zeug von 79/80! Und die Halle mystischerweise plötzlich voller Ungarn, die die Texte mitsangen! Und mittendrin ich mit meinen Studienkumpels. Ach, da könnte ich jetzt erzählen! Danach traten die in der DDR nie wieder auf und nach dem Mauerfall mussteste nach Ungarn fahren, um die zu sehen. Da hatten die als Special Guest die Scorpions dabei, aber da waren die nicht mehr so gut. Ab den 80ern haben die so 08/15 Hardrock gemacht, Asia-Whitesnake-Style. Aber’83 da war ja die „Az Arc“ gerade erst erschienen. Die erste von den miesen. Später gab es in England die Band Marillion, die schufen mit „Misplaced childhood“ auch ein ziemlich perfektes Album. Auf der A-Seite gelang ihnen das ähnlich wie Omega auf der „8“ hier. Allerdings haben die sich für die B-Seite irgendwie nicht mehr soviel Mühe gegeben. Die fällt dann doch bissel ab. Da sind denen Omega deutlich über!

Auf Platz 3 komme ich dann mal zu einer ersten deutschen Band: Bayon.

„Sag mal! Schon 3 Nennungen und immernoch nicht Renft oder Silly?“

bayon-77Wart’s ab. Kommt ja noch. Also Bayon: Eigentlich ein internationales Ensemble: Zwei Deutsche, zwei Kambodschaner, ein Kubaner. Musikstudenten aus Weimar. Die bekamen 1977 überraschend eine LP erlaubt, obwohl sie im Radio kaum stattfanden. Und die LP überraschte dann alle: Weltmusik der sehr melodiösen Art. Kammermusikalischer Progrock oder von mir aus auch Rockjazz a la Mahavishnu Orchestra, aber nicht ganz so anstrengend wie die, wenn die teilweise allzu free drauflos gejammt haben. Die mischten Bach mit kambodschanischer Folklore und herauskamen Ohrwürmer, die du einen halben Tag lang vor dir her pfeifst.

Die Band hat auch‘ne krasse Geschichte: Die DDR tönte immer von „proletarischem Internationalismus“. Aber eigentlich wollte sie im eigenen Land dann doch eher keine Vermischung der Völker.  Also musste als erster der Kubaner zurück in die Heimat, als sein Studium beendet war. Banderfolg? Hierbleiben und weitermachen? Wurscht für Bürokraten: Ihr Visum ist abgelaufen!

Die beiden Kambodschaner stammten aus Musikerfamilien der Hofkapelle von Prinz Sihanouk, der dann als König Kambodscha eine zeitlang sowjetfreundlich regierte. Dann kamen die Roten Khmer an die Macht. Die konnte anfangs keiner einschätzen. Der Violinist Sam Ey Neou kehrte heim – und ist seitdem „verschollen“; er wird einer der vielen Toten sein, die die Khmer auf dem Gewissen haben. Das waren letztlich Massenmörder, die einen Bauernstaat erzeugen wollten: alle, die intelligent aussahen oder auch nur eine Brille trugen, wurden umgebracht. Na und da kam der nu aus der DDR zurück und zeigte sein Musiker-Diplom…

Aber hier auf der DDR-LP ist er noch zu hören. Sein Vermächtnis. Somit ist er also doch nicht ganz spurlos verschwunden. Eine tolle Platte. Als die Mauer gefallen war, wollte die niemand auf CD herausbringen. Gibt nur Stückwerk auf CD. Sehr, sehr schade drum.

lift2Auf der 4 kommen wir zu „Meeresfahrt“ von Lift. Die hat Opa in Schkölen live gesehen! Ein Konzert für 53 Zuschauer. Absolut berauschend! Sowas gibt es heute nicht mehr. Eure Tablets und I-Phones und der ganze Krempel blinkern euch seit eurer Kindheit zu – da kann ich euch gar nicht mehr klarmachen, wie das war: Meine erste Light-Show! Wie die da rhythmisch die Strahlen zerhackt haben! Wie wir bis zur Pause nicht sagen konnten, ob das ein weißer, ein blauer, ein pinker Jeansanzug ist, was der Sänger da anhat. Und die konnten richtig was! Ihre eigenen Stücke und die Sachen von Genesis und Yes, die sie auch spielten, passten völlig zusammen! Die eröffneten das Konzert gleich mit dem langen neuen Klopper „Meeresfahrt“! 17 Minuten Flackerlicht und DIESE Töne! Damals war die LP hier noch gar nicht erschienen! Da hab ich zu Hause dann ihre erste Platte rauf und runter gespielt und auf diese zweite warten müssen. Peng! Autounfall! Zwei Musiker tot. Einer verletzt und dauerhaft weg aus der Band! Die DDR hatte sich oft so blöde, wenn es um Kultur ging: Stoppen die jetzt das Album – aus Pietätsgründen? Oder bringen sie es doch noch raus – als Vermächtnisalbum? Gottseidank geschah letzteres. Ach war das herrlich, als ich es hatte und das erste Mal auflegte! Da geht nichts drüber: Schkölen forever! Franz Bartsch von der Vroni-Fischer-Band hat 1980 versucht, ebenfalls eine Meeresfahrt zu vertonen. „Träume wie Segel“ heißt die Nummer. Die ist schön. Aber nur 7 Minuten lang – und kam zu spät. Stern Combo Meissen und Karat hatten um die Zeit dann ebenfalls so maritime 6-7-Minüter, aber die wurden LIFT auch nicht gefährlich. Das war eben DIE perfekte Rocksuite und hinten dran noch diese elegische „Sommernacht“, wie ein perfekter Strandkuschelmoment am Darß! Mehr geht nicht! Hätte Kunstpreise kriegen müssen. Hat sie aber nicht. Naja. Vorbei. Gone with the wind. Opa hört sie noch.

„Okay. Platz 5. Nu aber deine Renft?!“

miniatur2Geduld. Erst kommen jetzt Silly: Auf Platz 5. Geschmäcker wandeln sich halt mit den Jahren. Die Band Silly war in den 80ern das größte Rockereignis in der „Ehemaligen“. Die sorgten sieben Jahre lang mit 4 LPs hintereinander für absolutes Aufsehen. Soviel DDR-Kritik hatte sonst kein DDR-Künstler veröffentlichen dürfen. Warum DIE das durften, ist bis heute einigermaßen ungeklärt. Aber es geschah eben. Aber einmal wurde es auch für sie gefährlich: Bei der zweiten LP von dem kritischen Vierer. Die Platte sollte eingestampft werden, denn mit 3 Texten waren sie zu weit gegangen. Aber irgendein guter Geist zog die Notbremse:

„Wenn ihr schnellstens 3 neue Texte auf die 3 Kompositionen singt, dann darf die Platte doch noch erscheinen.“

Sie war 1984 angekündigt worden als „zwischen unbefahr’nen Gleisen“, da das aber einer der drei „bösen“ Titel war, hieß sie nun 1985 „Liebeswalzer“. In Berlin gab es in den Mauerjahren so tote Gleise, auf denen nichts mehr fuhr. Die lagen im Todesstreifen zwischen den beiden Mauern, zwischen denen nur Grenzer patrouillieren durften. Und U-Bahnstationen gab es, an denen kein Zug mehr hielt, weil da die Westberliner U-Bahn von West nach West unter einem Stückchen Ostberlin durchfuhr. Und daran erinnert dieser Song. Nach der Wende erschienen beide Versionen der Platte unter zweierlei Namen, jeweils mit den 3 Auswechselsongs als Bonustracks.

„Und ihr habt als junge Leute über so was geredet? Oder nur, wenn ihr sicher wart, dass kein Spitzel von der Stasi dabei war? Oder wie? Oder habt ihr das nur beschwiegen?“

I wo! Stasi war im Alltag gar kein Thema. Das kam erst mit der Wende hoch. Wir haben nicht ständig Ballons genäht, Tunnel gegraben oder im PKW-Kofferraum Probe gelegen. Die Filme von heute verzerren das viel zu einseitig. Es hat uns viel angekotzt. Ein Paradies war das damals nicht. Aber wir haben gelebt, geplappert und uns relativ wenig einen Kopf gemacht, wer da nu was hört oder aufschreibt. Wir haben auch nicht pausenlos von Flucht geträumt, sondern eher vom DDR verändern. Wir waren ja in sie hineingeboren, also konnten wir uns auch nicht vorstellen, dass es die irgendwann mal nicht mehr gibt.

So Schluss jetzt. Is‘ lang geworden. Opa trinkt nu noch’n Gute-Nacht-Gläschen. Hab mir ja grade’nen Wolf gequatscht.

Die nächsten 5e kömmer machen, wennde s nächste Mal kommst.

8 Gedanken zu “Uns’re Besten (I)

  1. Interessanter Einblick in Deine skurrile Plattensammlung. Trotzdem kann ich das mit der Schallplatte nicht mehr hören. Also nicht die Platten selbst, aber ihre Verklärung zur schwarzen Hostie, die Feier der Umständlichkeit, dieser Kult des Alten.

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    • Hab ich den Hostienkult bedient? Nun, vielleicht unbewusst. Bin kein Vinylfetischist. Wollte eher ein paar Erinnerungen und Hintergründe ausformulieren.
      Musik war mal was haptisches, da wollte man was in der Hand haben. Ein Coverkunstwerk. Einen überlegten Songzyklus des Künstlers.
      Heute ist Musik ein Wundertütensammelsurium in Playlists aller Art. Begleitgeräusch.
      Eine Art von Untergang.
      Neulich im Warteraum vor dem MRT: Beschallung mit aktuellem Amikram der schablonierten poppigen Sorte. Über eine Stunde lang! Da krieg ich Pickel von, wie einst mein Vater bei Slade!
      Da klang hinterher das rhythmische Hämmern des MRTs wie erholsamer Postrock!

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      • Natürlich kann jeder so Musik hören, wie es ihm gefällt. Ich kann eine Single auflegen und nach drei Minuten Musik wieder im Schrank versorgen oder ich kann mit dem Handy 100’000 Songs mit einer Hand steuern. Mir geht es eigentlich mehr um die Geschichten in den Songs, die Haltungen und Ideologien, die damit verbunden sind.

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      • Mir gehts auch in erster Linie um die Message. Darin haben gar keinen Unterschied. Aber Ostsozialisation Westsozialisation. Mein Weg, an die Mugge zu kommen, war umständlicher, die Beute somit wertvoller.
        Ein wahnsinnig schönes Gefühl, wenn dich jemand ansprach: Kennste die XY derundder Band? Die hab ich auf Band!
        Und man konnte antworten: Yo. Habick…als Platte.

        Gefällt 2 Personen

      • Korrekt. Bayon hätte ich rückblickend auch gern gehabt, vielleicht finde ich die ja irgendwann mal bei einer Plattenbörse oder so.
        SBB war nicht so meins, irgendwie habe ich es nicht so mit Musik aus Polen gehabt, ohne das begründen zu können. Niemen zum Beispiel empfand ich als sehr anstrengend. Ausnahme: Maryla Rodowicz fand ich nicht schlecht (auf verschiedenen Samplern) , aber eine komplette Platte von ihr hätte ich nicht gekauft.

        Gefällt 1 Person

      • Mit Niemen gings mir auch so. Es liegt an der Sprache, die man nicht versteht, also ist schon mal die Message futsch. Und der phonetische Klang is halt weiiiiit weg von gewohnten englischen und deutschen Versen.

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