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- „Da ist ’n Loch in Papas Arm
Da fließt die Kohle rein
Und wenn das Loch verstopft mal ist
Dann nimmt er das am BeinDie Mama hat ’ne Naht
Den ganzen Hals entlang
Ist der Papa mal indisponiert
Dann zittert seine Hand“
Geschockt? Erkannt? Zugegeben: nicht ganz im Original übernommen. Zwei hab ich noch:
Seit ihr auch schon alle da?
Habt ihr auch so gut geschlafen?
Na dann ist ja alles klar.“
Und sie fragt sich
War das nun schon alles,
Was für mich vorgesehen war?“
Leg dir das Debut von John Prine auf – und sie werden dir alle begegnen. Interzone, Jürgen von der Lippe, Udo L., – das nenn‘ ich Breitenwirkung. Tanya Tucker und Bette Midler gehören auch noch ans Schlepptau von ihm. Er starb am 7.April. Und nirgends eine Meldung.
Deshalb ist es gut, dass es Blogger gibt, wie Hotfox. Der erinnerte neulich an ihn und machte durch die kleine Schlussnennung der Lebensjahre das Ableben bekannt.
John Prine?
Er war nie so ein großer Name wie Waylon Jennings, Johnny Cash, Willie Nelson.
Zu wenig Suff? Zu wenig Koks? Kein Management?
Ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass mancher groß wird und mancher nicht.
John Prine blieb in der Nische „ewiger Geheimtipp“, schuf Songs mit Widerhaken; wie Guy Clark, Dave Alvin, Billy Joe Shaver. Gute Gesellschaft, deucht mir.
Ich habe mich vor geraumer Zeit bereits an einem seiner Werke vergriffen.
Hiermit möchte ich – symbolisch und nachträglich – meine drei Hände voll Erde in seine Grube werfen.
Some human ain’t human
(von der fantastischen CD „Fair and Square“ 2005)
(Dt. Version: Bludgeon)
Was ham die bloß im Sinn
Schau ihnen ins Herz
Da willst du wirklich nicht hin.
Du siehst dort nur Abfall
Wo Gefühl hingehört
Und statt Gewissensentscheidung
Wird Geld nur vermehrt
Manche Menschen sind keine
Aber sie atmen wie du
Sie leben und laufen
Und winken dir zu
Und du lässt dich täuschen
Und das nicht nur im Schlaf
Sie sind die Verdiener
Und du – Gottes Schaf.
Geh ruhig in die Kirche
Wo man von Fürsorge spricht
Schau dabei deinen Nachbarn
Genau ins Gesicht.
Die tratschten bis eben
Noch über dich und die deinen
Und wollen urplötzlich
Brav und christlich erscheinen.
Trotzdem hast du so Phasen
Und alles läuft gut
Prompt kommt so ein Wichser
Und pisst dir in den Hut
Du genießt deine Freiheit
Hast nen ganz guten Tag
Da kommt’n Cowboy aus Texas
Macht einfach Krieg im Irak.
Ja manche Menschen sind keine
Sie blecken’s Gebiss
Was sie denken und tun
Es führt zu Beschiss.
Thanx für „Sam Stone“, für „Angel from Montgomery“, für „hello in there“ – und all die anderen Songmonolithen, Tearjerker, and also the beasty slap in the face songs right out of the mirror too. Schlaf gut, John.
- „Da ist ’n Loch in Papas Arm
„Sam Stone“ aus dem Debütalbum ist ein starker Song über die Trägheit und Drogensucht eines heimgekehrten Vietnam-Veteranen, der daran erinnert wie Scheisse der Krieg ist. Prine hat später diesen Song auf dem Album „Souvenirs“ nochmals in einer Akustikversion aufgenommen. Es gibt auch ein Album von ihm mit dem Titel „German Afternoons“.
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