Nun sind sie gesendet. Jene heiß erwarteten 3 Teile. Viel konnte doch nicht schiefgehen, oder?
Nun ja. Der erste Teil entäuschte komplett. Es lag an Spannungslosigkeit und mMn eklatanten Fehlbesetzungen.
Der Zweite war durchwachsen.
Der dritte Teil konnte einiges retten. Aber nicht alles.
Gombrowski und Schaller waren klasse. Der übrige Cast ließ zu wünschen übrig.
Kron kommt viel zu sanft rüber, der Hauptgrund für die Feindschaft zu Gombrowski fiel ganz unter den Tisch: Jene Alptraumnachtvon 1960.
Die Katzen-Hilde und Elena Gombrowski zum Beispiel sind Damen gewesen, die sich als Bäuerin verkleiden, bevor sie sich nach Drehschluss einen Glitzerfummel überwerfen und zum Semperopernball fahren lassen. Die wirkten beide in ihren Rollen wie deplazierte alte Brechtdiven.
Auch Linda Franzen hätte mehr kalter Vamp mit Pferdemacke sein müssen, statt dieses liebe Lieschen mit Kulleraugen und den Motivationshörbüchern. Da hätte es einen anderen Typ Frau gebraucht. So ähnlich wie “Frau Pilz“, die wäre die bessere Franzen gewesen.
Im Film fiel noch ein Makel des Buches auf, den dort die Spannung vergessen ließ: Niemand deutet hier Dialekt auch nur an! Das Filmteam aus Großstädtern ließ hier die Bodenhaftung völlig missen.
Alles in allem: Nicht ganz der Gau, wie die “Turmverfilmung“, Aber leider auch bei Weitem nicht so ein Volltreffer wie die Verfilmung der “Tage des abnehmenden Lichts“.
In Schulnoten: 3-
Ich habe es noch nicht gesehen, nur aufgenommen. Bin mal gespannt, ob ich Deine Einschätzung teile.
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Wenn man keinen Fernseh hat, ist man auf solche Hinweise angewiesen.
Schönen Dank dafür !
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Gut dass ich es mir nicht angesehen hab… das abnehmende Licht sah ich im Kino, da stimme ich soweit zu, soweit ich das beurteilen kann.
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Bin gespannt. Trau mich noch nicht zu gucken, weil ich das Buch so gut fand. Lese bei Dir, dass meine Zurückhaltung nicht unbegründet sein könnte.
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Ja. Mit ner Empfehlung ist das so eine Sache. Anpreisen kann ich ihn nicht, aber abraten wär auch zu hart. Am besten wär vllt. sich einen der Horst-Krause-Filme vorher anzusehen. Seit “Schulze gets the blues“ hat der Hauptdarsteller ja ne richtige Karriere hingelegt mit Filmen, die das echte Brandenburg spiegeln. Dann merkt man, was Geschonneks Zehverfilmung fehlt: das Plumpe, Dümmliche, Langsame… Da würde NIEMALS eine Elena Gombrowski mit stilechtem Rotweinglas ihre einsame Rache an der Katzenhilde feiern. Und auch keinesfalls so intellektuell auf seine Ohrfeige antworten.
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