Bilanz 2017

Habicks nich jeahnt? „Vülle neue Bescheuertheiten“ haa’ick ma jewünscht ende 16 — und? Ha’ick jekrichtd. Siehsde. Of Dummheit is Valass.

Ehn Tach nach mein Text von anno 16 fuhr diese frisch einjewanderte Fachkraft mit multiple Identitäten mang de Glühweinpilger am Ku-Damm. De Behörden wussten eijendlich allet üba den, kam hintaher raus. Da hammwa nu aba watt von! Na wenigstens hammse det zujejehm, dat da allahand wrong jejang is. Im Falle von det NSU-Spektakel in München kommt et zu nichma dette. Die Rätsel bleim alle offen: Der eehne da ballert sichn Dum-Dum-Patrönsche in Kopp un läd hintahea noch durch? Wer soll det gloohm? Denne all die seltsame Ableberei von Belastungszeujen; V-Mann am Tatort, aba ohne Gedächtnis usw… Of DIE Urteilsbemessung binick jespannt.

Prost erschdma! Da Vorstand säuft. Andas kamma sich an all den Driss aus die letztn 12 Monate ja nich a-inahn!

Dresdna-Rede von olle Höcke anfang des Jahres. Peng. Die Schreibalinge tippn sich Hornhaut an de Finga und niemand juckts. Warum? Vülleischd liechd et ja an det falsche ßitad?

„Mahnmal der Schande“ hatta jesachd, Sie! Mahnmal der Schande! Issedt nich fu’chdba‘?

Momendema! Watt issn Holocaust sonst? Da wehsde doch janüsch, worüba de dir uffrejen solls‘! Det is so blöde ßitierd, det ick konstatiere: Mitn Antifaschismus steht et och nich mehr ßum bestn.

„Ich fordere eine Wende der Erinnerungskultur um 180 Grad!“

Det kam nur eehn Satz späta! Dette wär’s jewesen! Aba den Satz ham sich die meisten der jefühlten Reschdschaffenhaidsapostl jespahd. Laach an de Jradzahl vamudlüsch. Mathe. Da wannse nich juhd drin. Desdawejen sinnse lieba Journalisten jeworn. Fachabitua, vamut ick. Wennde weehs, wie det heutßutache zusammjebastelt wüad; Ehrenrunden en gros und Nachteilsausgleich, denn weesde och, watt inßwischn so anne Henri-Nannen-Schule ankommd.

Da Resd von die schwea vamittelbahrn Gümnasialvasehrtn kann ja Dschendern, Sie! Det issja det alla Feinsde. Die Kunst, wie ma aus 0,78% von de Leute ehne Mehrheid machd. Ick glob, ick sollte da offspring, of den ßug! Ab nächsdet Jah‘ heeß ich Bladschixx. Denne jeh ick ooch ümma of det dritte Klo. Det is Freiheit!

De Geschlechtamisere war ja aba sowieso det Thema schlechthin: Weinstein! Hollywood hat ne Besetzungscouch! Wow! Vablüffung pur! Det da nu son paa‘ Möchtegern-Mansons in de Grube fahrn, wennet Vorbild vascheidet, is okay. Weg mit Schadn. Aba Amerika wär ja nich Amerika, wennses nich in nemm Heucheltsunami versenkn täten.  Watt würd nu draus? Ick fürschd mir vor det neue Prüderie-Rollbäck. Ick seh et komm. Det Ding jeht jenauso inne Hose, wie die Politicäl Correctness. Juhd jemeind, aba bloß halb durchdachd. Weinstein-Skandal in Tateinheid mit Mattels Kopftuch-Barbie als Zeichen von „individuelle Frauenfreiheit“. Demnächsd Hidschab füa alle, weil det Umsatz bringd, Sie! N Pappmdeckel offm Kopp und Blümchenschdors drüba wickeln. Süüüß. Jibbt imma paa‘ die det weltoffm finden. Männa mutieren ßu Nörds, lassen sich Fleischtunnel in de Ohrn puhlen, als wie wennse sich ihr Essn selba schießen mits Blasrohr örjenswo in Papua-Neuguinea, daßu Wikingerbärte, Himmlerhaarschnitt und Latte macchiato! Nischd passt mehr zusamm! … Ick schweig ja schon! Und denne die Frauen dazu demnächsd Haarzeijevabot freiwilli‘! Voll schick. Beede wischn an ihre Handys rum und sehn sich nüsch mehr an. Hören könnse sich ooch nüsch mehr, denn inne Ohren hammse die weißn Stecka und n janzn Tach det Jewinsel von – äh. Na! Wie heeßta! – CDU-Tauber mit Basecap und Brille?! – Ick habs gleich! Forster Mark! Richti‘! Und all die andan Jammalappm… Vo’bei mit „cat scrach fever!“ und „Paradiese by the dashboard light“. Nisch mehr meine ßeid!

Ick komm ja noch vonne Stiebl Eltron Werbung ausse 70a her:

„Heiiiii-ßes Wasser! Stiiiiiiebl eltron!“

Oda

„sexy-mini-pop-op-Cola, allet is in Afri-Kola!“

Det war präjend! Ick will ßurück in det joldne ßeit-Alta, wo et hieß

„Wenn Raubkatzen schnurren, sind Match-Makers im Spiel!“

Un denne der hübsche Kopfkissnzawühla da nehm de Schok’lade of dem Foto! Junge Frauen sollten weiterhin aussehn wie Ann Wilson 1976, Debbie Harry 1980 oder Kim Wilde 1985 – und nisch wie Annette von Droste Hülshoff in de 1830a! Die Jefaaah is im Anmarsch!  Dröpchn füa Dröpchn!

Simma glei abschließend bei det Schluss-Phänomen: Populismusjefährdung von unse schöne Demokratie: Wahlajebniß 17. Der Knalla! Nu issja allet am Jauln! Außa die AfD. Siemens hatte prompt n Wahljeschenk füa kommende Neuwahln in petto. Machen die Görlitz dicht, ey! Mittenmang im Boom! Det musste erstma vadaun. Jrade ham die Brüda von de Schreibarei anjefang, sich zu a-innan, det der Osten an allalei ßu kaun hat, besondas det Zonenrandjebiet zu Polen zu – und prompt sachd sich Siemens: Det jehd noch bessa! Bude dicht. 900 Jobs weg. Frohet Fest!

Manch eena sieht schon 1932 wieda ante portas. Nun ja. Det hinkt. Janz vakeehrd isses aba och nüsch. Mitte Jeschichde hamses nüsch mehr so ßu Wesdzeitn, sach isch ümma. 1932 hatma Krise, keene Wehrpflischd, aba auch keen Rüstungsboom und die einzischen Reichswehrfuzzies uff Auslandseinsatz, warn die „Herren Ausbilda“ inne Frunse-Akademie bei Stalin, wejen dem Rapallo-Vatrag. Wennde dette nu vagleichn tuhst, denne stellt süsch raus: Krise hammwa keene, Wehapflüschd hammwa keene, Rüstungsboom hamwa aba trotzdem, Rüstungsexporte nüsch zu knapp, jenehmüschd von — Sigmar & Co. Der Höcke is noch jahnisch dran! Würde nu ehne „Valance des Weita so“ die Welt vabessan? Aneuan süsch da paa alte demokratische Kräfte noch? Hamm die det Personal füa?

Landwürgschaftsminista Schmidt und sein Kaspagrinsen nach de Glyphosatpleite: „So issa halt der Schmidt!“ Schon vajessn? Wär ick Kanzla, hättick prompt jesachd: Ja, so issa halt und nu ab mit dir zum Nockherberg, da kannste dir in ßukunft selba doubln. Dein Nachfolja würd … Also Rausschmiss sofoad! Achtkanti‘! Der kann nichma det kleine 1×1 der Konsenseinhaltung! Wieso is der noch da?

Ick weeß och ümma nisch, ob ick grinsn oda losflenn‘ soll, wenn in det Willy Brandt Haus örjendswelche Valautbarung jemacht wärrn. Kamera of det Männeken aus Würselen und hinta ihm so ne Hausfraunrieje (Glei fang se an zu schwanken und ßu sing: oh happy dayyyy!) und det graue Willy Brandt Monsta mit die steinane Handbewejung, die mehr als andeuted:

Det wüad nüschd!

Da wiad det intellektuelle Unvamöjen der Erben greifba‘! Schwa‘za Humor. Mir koomt jrade die Galle… Det wahs füa jetze. Konjetz.

N schönet Neuet, Jemeinde.

Dadrauf, det ßwee achzenn noch bescheuata würd als ßwee siebzenn, valass ick mir voll!

Juppp.

(Sorry füa det untadrückte Pröstaschnnn.)

3 Gedanken zu “Bilanz 2017

  1. Ich habe beim Lesen sehr oft zustimmend genickt. Schöner Text zu hässlichen Themen. Besonders Ihre Einschätzung der unreflektiert-reflexhaften Reaktionen auf die Höcke-Rede gefällt mir.
    Zur Betrachtung des neuen Jahres wünschte ich mir einen Fensterplatz in sicherer Entfernung.

    Gefällt 1 Person

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