Brulé Airo

Nie gehört?

Vergessen wir mal all den musikalischen Abraum, der hier zu Lande den Äther verstopft.

Mein musikalischer Fund des Jahres hört sich so an: (Music to play looooouuuuuud!)

 

 

 

33 Gedanken zu “Brulé Airo

  1. stimmt, leise geht gar nicht 🙂
    großartiger Fund des Jahres und danke, dass du ihn mit uns teilst!
    und was für ein Tanz!!! Jung und alt zusammen und alle in ihrem eigenem Tempo…
    herzlichst
    Ulli

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  2. Hatte ich nicht gerade was von Skepsis in Bezug auf Indianerbands geschrieben?

    Ich habs mir gegeben, laut – und ich hab keine PC Speaker, ich hab eine Anlage an der Kiste. Bild latürnich Fullscreen und HD, die ganzen 10 Minuten. Und weil ich es nicht glauben mochte hab ich mir die ersten drei Stücke auf dem Festival auch noch angetan. Wurde nicht besser, ganz im Gegenteil. Deshalb muss ich jetzt leider etwas lästern.

    Das wäre etwas für den ZDF Fernsehgarten, da können sie schön mitklatschen und vom Winnetou mit der Windmaschine (damit Haare und Hemd ordentlich flattern) wären sicher auch alle begeistert. Wer hat denn da die Choreografie entworfen? Harald Reinl ist doch schon tot oder?
    Ich habe die Befürchtung, Deine Grundsympathie für native Americans spielt Dir da musikalische Streiche, aber das klingt für mich mehr nach indianischer Esoterik als nach Power-Pow-Wow. Und die hektische Flötentante nervt mit ihrem tütütü ohne Ende, die würde auch keiner vermissen.

    Naaa. Lieber Jim Peppers Wichi-Tai-To, oder gleich die Revolution ausrufen mit Floyd „Red Crow“ Westerman oder John Trudell. Die kommen auch ohne bunte Folklore aus.

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    • Hahahah… nicht schlecht geschossen! Fernsehgarten…. da war neulich auch der Wilson von Porcupine tree … damit kann ich leben. Quatsch. Mal im Ernst: Beim ersten Hör hab ich kurz überlegt: Ist das jetzt Tsching-tsching-Tschingis Chan auf ausländisch oder ist das gut? Ich hab dann auch andere Stücke angeklickt und bin seit her auf der Brulé Airo Woge. Also voll begeistert.
      Mir geht es mit eigentlich allen Folkloren so, dass ich sie „pure“ nicht auf lange ertragen kann. Da sind mir alle Kulturen zu dudelig (einschließlich der deutschen!). Mit dem Gleitmittel Rockmusikbeigabe geht das dann aber meistens recht gut.

      Kennst du den Film „Pow wow“ („2 Cheyenne auf dem Highway“)? Dort gibt es eine Szene, wo ein AIM-Indianerbürgerrechtler sich in einer Turnhalle darüber aufregt, wie da echte Indianer im Folkloreputz ihre eigene Kultur verwursten, ähnlich wie am Schluß des Starpeople Videos. Das sei eine Schande. Das sei der Ausverkauf usw. Okay kann man so sehen. Aber die Bude war voller Indianer, denen das gefiel oder die es nicht gestört hat – und ein anderer traumatisierter Vietnamveteran mit Sprachfehler, der ihm kurz zuvor den Arsch gerettet hatte, wieß ihn kurz zurecht: „Du…. bbbbbist …..gehhhhhmein!“ Will sagen: Nimm uns nicht die Reste. Und SO wiederum kann man das AUCH sehen.

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    • Du hasts bereits beschrieben, da brauchts keine weitere Stellungnahmen.
      Wir habens uns ebenfalls laut gegeben. Die AmmiKellyFamilie mit Kopfgedöns und BummBumm.

      Neben den schon genannten Alternativen empfehle ich die eben herausgekommene neue Scheibe von Buffy Sainte-Marie – Medicine Songs. Politisch engagierte, indianische Musik. Durchweg rockig. Auch einige ihrer altbekannten Lieder, aktualisiert, weil sie noch immer gültig sind. Aber ohne Hollywood und Las Vegas.
      Und wenns noch etwas ursprünglicher sein darf: Exuma….

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    • 🙂 Hallo erstmal und danke für die Tipps weiter oben, die nehme ich mir heute abend in Ruhe vor. Dass wir beide weitgehend auf unterschiedlichen musikalischen Weiden grasen ist uns ja vertraut. Deshalb wird dich jetzt auch nicht überraschen, wenn ich bekenne – dein Foli-Filmchen ist interessant, (die Schmiedeszene hat mich prompt an die Einstürzenden Neubauten erinnert 😉 ) wäre mir aber für mehrmals anschauen zu „pure“. (Den Link hab ich mal verkleinert) Jeder, der hier mitliest sollte aber draufklicken – dringende Empfehlung! – er macht unser beider Geschmacksunterschied recht deutlich.

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      • Danke für die Tipps. Die Mischung war interessant, aber im Endeffekt – jedenfalls momentan – nix für mich. Es bleibt also bei den unterschiedlichen musikalischen Weiden für uns beide, was ja nix Schlimmes ist. Wird eben jeder auf seine Weise satt.
        By the way hab ich herausgefunden, das Wichi-Tai-To auch mal ein Garbarekprojekt gewesen sein muss. Hat jetzt spontan erst mal auch nichts bei mir bewirkt, aber Garbarek-Sachen hab ich mir schon mehrfach schönhören können, da ist noch Spielraum.
        Du lästertest bei deiner Brulé-Kritik über Indianer-Esoterik – und empfahlst John Trudell? Von dem gibts doch bei Youtube mehr „Wort zum Sonntag“ als Musik!?!

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      • Klar. Wir haben sogar ein Verfahren erfunden, Bäume zu schreddern – damit wir hinterher die Späne wieder zusammenkleben können, Holztapete drüberkleben und das ganze als Bretter-Fake (aka Laminat) zu verhökern. We are the crown of creation. 😉

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  3. Also, die Welt ist so voller Musik und wer die Ohren offen hat, außen und innen, und glücksbereit, kann immer immer wieder den Himmel auf Erden erleben! Ich entdecke ständig neue und am meisten freut mich, wenn sie mir jemand schenkt, so richtig altmodisch, auf CD gebrannt und selbst zusammengestellt oder hier präsentiert! Da lernen sich Menschen auf ganz besondere Weise kennen, und die Musik, die wir lieben, erzählt oft soviel mehr von uns als tausend Worte.
    Mir gefällt es so, daß Du mich hier mit Deiner Begeisterung zu den „Star People“ gelockt hast, ich find sie wundervoll und hüpfe herum vor Lebensfreude und das ist doch schon was an einem naßkalten Novembertag, oder? Und daß sie ne Show abziehen, wer könnte Menschen auf der Bühne das vorwerfen … ob sie eine Botschaft haben ist mir dabei ziemlich egal, mir reicht es völlig, daß sie es schaffen, mit ihrer Musik mein Herz zu erfreuen und meine Füsse zum Tanzen! Ja, und Deinem Hinweis auf eine Szene in dem wunderbaren Film „Pow Wow“ kann ich restlos zustimmen! Servus, lieber Mr. Blu, werd jetzt gleich wieder aufdrehen und mich mit meinem verboten romantischen Gemüt auf die weite Steppe irgendwo in Amerika träumen und den grasenden Büffeln (als es sie noch gab bevor …) zusehen.

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  4. Lieber Bludgeon,
    ich habe ja von Musik bekanntermaßen keine Ahnung.
    Es ist aber mein tiefstes Wissen, dass wir, erstens, als Individuen unsterblich und, zweitens, alle eins sind. Wenn ich, als Mittelfränkin, darüber rede, ist das grenzwertig, wenn ein Indianer dasselbe auf der Bühne erzählt, ist es uralte Weisheit oder zumindest „Kultur“.
    Was sagt uns das?
    Herzliche Güße

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    • Das sagt uns, dass die europäische Vorstellung vom „edlen Wilden“ – völlig unbeeindruckt von aller inzwischen verfilmten Doku-Faktenlage – unsterblich ist. Indianer dürfen alles behaupten.

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      • Weil wir in unserem Herzen ein Kämmerchen brauchen, in dem die Welt gut ist und die Zukunft schön. In diesem Kämmerchen wohnt die Kraft für das Leben.

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  5. Und ich erlaube mir jetzt mal ne „Wessi-Minerheitenmeinung“ … dieses Video ist zwar nicht mein Favorit für das Jahr 2017 … aber es hat seine magischen Momente. Klar … der äußere Habitus der Band erinnert an „Indianer Folklore“ … aber schließt man die Augen, dann kommt man nicht umhin, dem Song eine hypnotische Note zu attestieren.

    Und das Flötenspiel empfinde ich – anders als Zaphod – magisch … aber … ich mag ja auch Marzipan ….

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  6. Ich habe mir nochmal das Foto angesehen.
    Der rechte Indianer ruht in sich und schaut sehr weit hinaus.
    Der linke ruht nicht mehr so, bleibt aber immer noch bei sich, während er etwas in der Ferne fokussiert.
    Die beiden Weißen sehen nichts als die Kamera, weil sie an nichts anderes denken können als an sich selbst.
    Wie innen – so außen, wie außen – so innen. (Hermes Trismegistos)
    Und nein, ich verkläre nicht, ich hatte in meiner Jugend das zweifelhafte Vergnügen des Besuchs eines Reservates.

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    • Diese Zweifelhaftigkeit kann ich mir – nach einigem aktuellerem Lesestoff über Indianerreservate – lebhaft vorstellen. Ein paar aufrechte AIM motivierte Vertreter mögen „in sich ruhen“ , aber sie dürften so selten sein, wie realiter selbstlose Kommunisten in Europa. Andere mögen so erscheinen, aufgrund der mehr oder weniger vorhandenen Exotik drumrum, jedoch handelt es sich eher um dumpfe Bildungsverweigerung und/oder schlichte Verkaterung… Die Realität ist der Tod des Ideals. Ich möchts gar nicht sehen.

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      • Das ist mir so fremd, dass ich keine Worte dafür habe.
        Entweder der ist einfach nur schlecht, oder es trennen mich Abgründe vom Ostverständnis.

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      • Neenee, das muss dich nicht wundern. Seine Band Jessica war auch überhaupt nicht mein Fall: So ein -wollte und konnte nicht- The Police-Abklatsch auf DDRisch. „…wenn Sting schon keine Stimme hat, dann kann ooch Tino ohne Stimme Sänger sein.“Aber die Truppe war in den 80ern sowas, wie’n Teenieschwarmersatz für die in den 70ern Geborenen. Nach der Wende aber hat der Eisbrenner einen alten Bauernhof im Nirgendwo Mecklenburgs gekauft und sehr ehrliche sympathische Interviews gegeben. Der muss sich richtig in die Indianer-Esoterik reingesteigert haben – weil er als Kind eines Botschaftsangehörigen auf dem Balkan aufwuchs. In der Gojkogegend! „Um mich her sah es aus wie in den Gojko-Filmen! Alle sprachen anders als ich, klar, dass ich zum Indianer wurde…“ Als er das erzählte, gab er auch preis, dass er mit Gogow(dem City-Am Fenster-Geiger) „Den Wilden Garten“ gegründet hatte. Er war sauer auf Gogow, dass der die Band als SEINE verkaufte und obendrein alle sitzen ließ, als City ihn wieder aufnahmen. Mit dem Wilden Garten starb eine interessante Idee. DIESE Band klang doch sehr vielversprechend. Leider hatte sie keinen großen Plattenvertrag. Die kleinen Auflagen ihrer CDs waren schnell weg.

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