Am Puls der Zeit…

Wir werden älter. Die Deja vues nehmen zu.

I changed my hairstyle, so many times now,
I don’t know what I look like! (Talking Heads)

Der Tag der Einheit droht! So kurz nach der Wahl, dem „Tag an dem alles anders wurde“, posaunen sie in alle Richtungen. Ein lautes Lied – hilft kleinen Kindern im dunklen Wald. Wir altgewordenen Kinder sind am Ende mit unserem Latein. Die Altparteien versuchen, wie schlechte Eltern, zu erziehen ohne ihre Fürsorgeaufgaben wahrzunehmen. Resultat: Kind hört nicht mehr. Kriegt ja eh nur Schimpfe.

This ain’t no party, this ain’t no Disco, this ain’t no foolin‘ around….

Ach herein und heraus auf der angeblichen Insel der Glückseligkeit! Kübelweise Jauche über die blöden Ossies und dieses medial überwiegend als unterirdisch wahrgenommene Wahlergebnis! (Das Sachsenproblem/der hysterische Ost-Mann/ Fremdenhass, wo keine Fremden sind/…) Keine Feierlaune nirgends in den Medien. Raaaaatlosigkeit! Selbstgerechte Nabelschau der Qualitätsmedien: Bei uns alles richtig! So rechtschaffen! So tolerant! Aber bei DENEN! Hu! Jetzt kommt nicht mehr der Russe. Den zähmt ja jetzt der Altkanzler! Jetzt kommt der böse Ossi! Aber er kommt so kurios anders! Nicht etwa mit roter Fahne und Enteignungsphantasien – sondern braun – ach so braun – wie der Kakao, durch den man ihn (medial) ständig zieht. Auf den ersten Blick jedenfalls.

How I become clairvoyant… (Robbie Robertson)

Und nun erst recht! „Nein, erzählen Sie doch mal? Warum AfD? Geht es Deutschland nicht so gut, wie nie zuvor? Geht es ihnen nicht besser, als zu Ostzeiten? Schlafen sie unter der Brücke?“ Die neue alte Hybris! “Undankbar! Stasi oder Nazi!“ Wiedererkennbar das Muster: „Was jammerst du herum. Ist es hier nicht besser als in Syrien! Na also!“ Die Vereinfacher sind los. Diesmal ohne Blauhemd. Die Wählermehrheit muss beruhigt werden. Damit alles bleiben kann, wie‘s ist. Im Westen glauben sieh‘s noch: Deutschland geht es guuuut! Nie ging es uns besser! Und die, die es nicht glauben, bleiben dort überwiegend weiterhin zu Hause, wenn Wahl ist.

Und diese Xenophobie da drüben! Haben die das immer noch nicht gelernt! Wir dagegen! Also ich grüße meinen Gemüsehändler immer freundlich! Und unsere Putze, die haben wir schon soooo lange! Die ist auch von irgendwo da unten. Also die ist so zuverlässig! Da ist noch nie was weggekommen! Nein, also wir sind definitiv weltoffen!

Aber halt. Stimmt das denn so?

(Remember Eppendorf! Auch wohlhabende Hanseaten fürchten Asylantenheime in ihrer Nähe noch nach 70 Jahren Demokratie!)

Papperlapapp! Kein Vergleich mit Sachsen! Biedenkopf-County is now AfD-Land. Hier gab’s die meisten Prozente und deshalb nun auch die mei- äh – ganze 7 Abgeordnete. Und die sind noch nicht mal alle im Osten geboren. Jedoch weil bei der Sitzverteilung absolute Zahlen und nicht etwa %-te entscheidend sind, ziehen alleine aus NRW 17 „Rheinische Frohnaturen“ in Blau-Rot in den Bundestag ein. Der Laschet freute sich in den Tagesthemen über seine AfD-freie Zone Wahlkreis Münster und ließ fröhlich den Schwanz mit dem Hund wackeln, um dezent unter den Tisch fallen zu lassen, dass eine Mio Stimmen von rund sechsen aus Ruhrpottanien stammt!

Sein Fürstentum stellt somit die größte Landesgruppe der Partei! Bayern auf Platz 2 mit 14 Mann!

Insgesamt stehen 65 Westabgeordnete nur 21 Ostabgeordneten gegenüber. (Berlin läuft bei mir unter „Westen“)

Die zu erwartenden provokanten Reden werden also ein vorrangig westdeutscher Spaß werden!

Übrigens fällt auch auf, dass gefühlt jeder zweite AfD-Abgeordnete Volljurist ist. Wassn da los? Rechtsstaat, hallo! Alles Nazis? Altersmäßig haben die ihre Abschlüsse alle deutlich NACH ‘68 an westdeutschen Unis erworben! Ist das nur so ein Schill-Syndrom oder stimmt eventuell wirklich was nicht, wie die bereits wieder vergessene Jugendrichterin Kirsten Heisig ungehört beschrieb?

White man turns the corner, finds himself within a different world
Ghetto kid grabs his shoulder, throws him up against the wall
He says ‚would you respect me if I didn’t have this gun
‚Cause without it, I don’t get it, and that’s why I carry one‘ (Phil Collins)

Die unter den Teppich gekehrten Probleme beginnen sich zu rächen.

Auch nicht unwichtig: Das Konzept ist westdeutsch-sich elitär dünkend, das Stimmvieh ostdeutsch-prekär, hat nichts zu verlieren und erlebt, dass es immer noch schlechter geht, durch neue Nachbarn, Wohngruppen von Analphabeten aus Übersee, die alle „Doktor“ werden wollen, aber die Mülltrennung nicht kapieren und nachts Ramadan feiern. Und wieso haben die Handys und Sprachkurse und Fahrdienste, für die Wege zu den Ämtern… Es ist ein altes Lied, wie Sozialneid entsteht. Und es ist ebenso eine ewige Binse, dass Begüterte sich länger eine luxuriöse Toleranz leisten, solange das Problem die eigene Türschwelle noch nicht erreicht hat. Remember Eppendorf. Remember Trumpwahl. Remember Brexit. Remember „White Mansions“ Album 1978:

they call me white trash ‚cause my hair hangs long

my ragged pants got no buttons on

my teeth are black and my shoulders sag

but I fly – the Confederate flag

Klappt leider immer.

Woher kommt die AfD?

Uni Hamburg: Lucke & Co ersinnen ein FDP-Hardcore-Programm und gründen einen Professoren-Club;

  • versehen mit 1 Mio € von Hans-Olaf Henkel, wie er in der ZEIT zum Besten gab; aber das war nicht der einzige Finanzier. Flächendeckend wird Deutschland blaurot mit Flyern und Luftballons geflutet. Eine normale neue Partei? Nitschewo!
  • Die währungswirtschaftliche Professorentruppe, Schmalspurspezialisten, keine Historiker, suchen nach Wegen, wie kann man das sozialstaatlose Rollback vor Bismarck so verpacken, dass es wahlkompatibel wird?
  • Hilfe naht:  von vor sich hin greinenden-, vom Schwarzgeldskandal düpierten, Altkonservativen der CDU mit guten Kontakten zu getarnten Geldquellen diverser Stiftungen, ausgestattet mit dem Know how heroischer Volkslenkung; überfahren von der Abschaffung der Wehrpflicht und dem Atomausstieg saßen sie in der Dregger-Koch-Hohmann-CDU in Hessen (dem CSUisiertesten Landesverband) und suchten nach neuen Wegen, sich an Kohls Mädchen für den kalten Putsch und das traditionslose Ungemach zu rächen.
  • Von Hessen ist es nicht weit zu Prof. Meuthen nach Ba-Wü und Weikersheim.

Nix mit Osten bis hier. Zu naiv. Keine Kader.

„Wir kamen mit Freuden auf eure Seite!

Ihr machtet den Deal!

Wir machten Pleite!“ (City/Ostrock)

Nur larmoyantes Gesinge. Siehste. Protestwählerpotential in Wartestellung.

Ach ja, die Petry! Die stammt aus Lauchhammer (DDR), ist aber als Teenie mit Eltern in den Westen ausgereist – nach NRW – und hat dort Abi gemacht, einen Pastor geheiratet, der mit ihr wieder in den Osten ging. Shit happens. Scheidung. Rückkehr (Teilzeit) nach NRW.

Pretzell logic. Steely Dan.

Auf über 700 Sitze kommt der neue Bundestag. In den 90ern reichten 530 Sitze. Bessere Politik haben wir seither nicht bekommen. Die Hofschranzen mehren sich in allen Stagnationsphasen. Siehe Hofhaltung Ludwigs XVI. und Wilhelms II. Eine Rettungsmaßnahme für Hinterbänkler anderer Parteien? Man wollte vermutlich nicht nochmal solche Bilder sehen, wie jene aus den dramatischen Tagen der FDP 2013. Offiziell alles Überhangs- und Ausgleichmandate. Jaja.

Und was hat der Osten nun beigetragen? Rund 3 Mio Wähler-Stimmen AfD. Nun. Die haben zuvor alle anderen Parteien durch. Warum sollte man ewig zwischen Parteien hin und her wählen, die nichts für einen tun? Die dachten sich, dass es an der Zeit ist, sich bei der CDU mal für die blühenden Landschaften zu bedanken, die ihnen in den 90ern die Arbeitsplätze- und heute somit zahlreiche Rentenpunkte kosteten oder bei der SPD für Hartz IV, Leiharbeitslegalisierung und Rentenniveauabsenkung.

Überhaupt – SPD? Laut DDR-Schulwissen eine Opportunisten-Bande. Laut eigener Anschauung: Schröder, Clement, Müntefering, Steinmeier, Steinbrück, Gabriel – schlimmer. Die waren mal Arbeiterpartei! Und dann der Schulz! 20 Jahre Straßburg abgesessen. Profil? Fehlanzeige.  Die Nahles bringt erst noch schnell eine klammheimliche Rentenbeitragserhöhung für untere Schichten durch und gibt einen Tag später als „rote Andrea“ die kämpferische „Auf die Fresse!“- Parole aus.

Remember Helmut Schmidt, der sich Raketen wünschte und Hans Jochen Vogel, der sie verhindern wollte. Ergebnis damals waren die GRÜNEN, die heute nicht mehr wiederzuerkennen sind.

They got lasers that zap, they got cures for the clap

You can see your insides on tv

They got all kinds of pills for all kinds of ills

But they ain’t found a cure yet for me

Out on the streets where the cigarettes meet

Abandon hope all who live here

There ain’t no medicine for the state I’m in

And I gotta get myself outta here… (Ian Hunter)

So kam es zur Watsche vom 24. September. Ein verdienter Denkzettel. Ein notwendiger Weckruf. Mahnung an nicht gemachte Hausaufgaben. Die CDU-Ministerpräsidenten der Ostländer hörten ihn. Ihr Wählerpotential ist überschaubar. Sie gleichen Schiffbrüchigen im Rettungsring. Ihre Westkollegen wollen es weiterhin nicht wahrhaben. Sie fühlen sich noch sicher auf Kommandobrücken von Luxuslinern. Dass die richtigen Schlüsse gezogen werden, ist somit unwahrscheinlich.

„Ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen.“ (Merkel)

„Rechts von der CDU klafft eine Lücke…“ (Tillich, Hasseloff, Seehofer)

Mit Labern, egal in welcher Tonlage, wird es nicht getan sein.

Bürgerversicherung, Rentenerhöhung, … eigentlich bräuchten wir auch dringend ein Konzept zum schnellstmöglichen Stopp der kolonialistisch laufenden Globalisierung mit neuen Verwerfungen für Jahrhunderte!

Zu kompliziert. Da traut sich keiner ran. Ein paar Phrasen tuns auch. Die Think Tanks brüten schon in dieser Billigrichtung.

Die Arroganz der Macht und die Servilität der Leitmedien verhindern den Neuanfang.

Wir kennen das noch von 88/89 her…

„Wir bauen auf und tapeziern nicht mit. Wir sind so stolz auf Katharina Witt…“(Sandow)

Aber nach LINKS geträumt wird nicht mehr. Das Thema ist durch. Die LINKE analysiert die sozialen Verwerfungen besser und ist der einzige Trupp mit umfassender sozialer Agenda! Stimmt. Sie klagen die Konzerne an. Weisen auf die verbrecherischen Konsequenzen der Globalisierung hin. Aber:

Es ist kein Phänomen, dass Rechts stärker verlockt, da es Stärke verspricht, während Links mit komplizierten Konzepten überfordert und mit Mitleidsgesten das Loser-Empfinden der eigenen Zielgruppe zwar tröstet aber nicht aufrichtet.

„Wir lebten in der Bakschisch-Republik und es gab keinen Sieeeeg! Der Götzendiener pisst sich ein: Es könnte alles falsch gewesen seiiiiiin!“ (Herbst in Peking)

Außerdem: Ein Blick nach Thüringen oder Brandenburg heute zeigt: Nützt nischt.

Warten wir Jamaika ab. Danach dürften auch die Grünen so hinüber sein, wie jetzt die SPD. Die Wohlstandsschere klafft 2021 noch mehr als heute. Die Medien singen immernoch das Hosianna-uns geht’s-doch-guuuuuut-Lied und die AfD knackt die 20% Marge.

Wer weiß. Vielleicht auch nicht. Auf massenbewegungsmäßig verschnarchte 70er folgten engagierte frühe 80er:

„die Schachfijure hoabes Denke jeleeernt, die spring jetz ejfach vom Brett…“(Bap)

Manchmal erwacht Vernunft für’nen Moment aus’m Koma. Und die so oft vergewaltigte Toleranz schminkt sich erneut und macht sich wieder hübsch und wirkt wieder anziehend.

Deshalb gehört das letzte Wort City:

Weil die Erde eine Kugel ist, was man leicht beweisen kann,

kommt, wer immer straff nach Westen marschiert, im Osten wieder an!

Man kann ja nie wissen.

17 Gedanken zu “Am Puls der Zeit…

  1. Das du mich ausgerechnet an meinem Geburtstag ans älter Werden erinnern must…aber stimmt, ich werde ja immer jünger 🙂
    Die Hanseaten mochten noch nie jemand der nicht wenigstens ein Schiff besass und Porsche fuhr…vor der AFD Gründung gab es hier die Geburtsstunde des Herrn Schill….aber trotzdem nichts draus gelernt.
    Hoffen wir das die Wahl etwas wachgerüttelt hat….
    Gruss von Jürgen

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  2. „Die Hofschranzen mehren sich in allen Stagnationsphasen“.
    Dieser und andere Sätze – zu viele, um sie hier rauszuschreiben – haben mir meinen Morgen bitter versüßt. Ich wollte, sehr viele sorgfältige Leser fänden sich für diese Toka-Ihto-Tale..

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  3. Eine ganz feine Filetierung der Gesamtgesellschaft mit mal viel Pfeffer und dann wieder Lachhonig, aber nicht nur unterhaltsam, sondern oft Punktgelandet. Ich denke ja immer, „wenn die in Berlin wollten, dass es uns besser gehen soll, wäre das auch so.“ Wer 12 Jahre regiert und dann Aussagen über Denkanstösse gibt oder 3-4 Sachen aufzählt die ein besseres Leben aller in Deutschland verhindert haben, hält mich entweder für doof oder ist zu lahmarschig für diesen Job. Danke für den gelungenen Feiertagsbeitrag!

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  4. „Die dachten sich, dass es an der Zeit ist, sich bei der CDU mal für die blühenden Landschaften zu bedanken“

    Aber deshalb Nazis wählen? Dazu braucht man doch nur die blühenden Landschaften von 1945 betrachten um zu wissen wohin das führt ^^.

    Woher die AfD kommt ist ja bekannt, war schon in den Anfängen ein Saftladen. Aber Lucke, Henkel und Konsorten haben inzwischen den Platz für Wehrmachtsbewunderer geräumt und sich ins konservative 0.1% Lager verzogen, den braunen Rest von Neonazis, Rassisten, Weltverschwörungstheoretikern und Flacherdlern (soviel zu City *g*) haben wir jetzt an der Backe.
    Und sollten die tatsächlich irgendwann 20% oder mehr erreichen wandere ich aus oder bewaffne mich, je nach gesundheitlichem Zustand.

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    • Nun: Der Wähler ist kein Analyst. Die Wenigsten kümmern sich um Politik. Aber sie haben ein Gespür dafür, was die Macht am meisten ärgert. Wäre die LINKE bei 20% gelandet und die AfD an der 5 % Hürde gescheitert, wäre der Effekt nicht halb so groß gewesen. Schöner wär allerdings 15% DIE PARTEI, denn was der Sonneborn in Straßburg so anstellt, ist auch eine intelligente Art von investigativ Journalismus, die heute ja vom Aussterben bedroht scheint. Aber was willste machen? Kabarett ist leider Minderheitenprogramm.

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      • Auch ich möchte mich für diesen Artikel bedanken, der so viel Wahres enthält.
        Mich würde interessieren, wie all die inzwischen eingedeutschten ehemaligen Migranten/Wirtschaftsflüchtlinge gewählt haben, die hier im Westen die Arbeiten machen, die kein Wessi (Ossi?) mehr macht: in den Kaufhäusern, Medienmärkten, Einzelhandel, der Stadtverwaltung,im Niedriglohnbereich der Handwerksbetriebe , dem Baugewerbe ,Putzfirmen, bei den Versandhändlern, im Pflegebereich und es sind nicht wenige ; sie sind es doch, die immer noch bereit sind, diese Arbeiten im absoluten Niedriglohnbereich zu unseren Gunsten zu erledigen. Sie möchte ich auch ins Blickfeld rücken, denn sie nehmen uns keine Arbeit weg, sie erledigen die notwendige Sklavenarbeit meist ohne Geschrei. Aber ach, sie stören ja das schöne Straßenbild, weil anders aussehend.
        Ausländer raus!?????? na, die werden sich umgucken!
        Wir leben in einer Zeit des Umbruchs und keiner weiß, wohin uns das alles führt, wir müssen sehr achtsam sein und sollten uns dagegen wehren, in eine Art Bürgerkrieg hineinmanipuliert zu werden.
        Tag der deutschen Einheit…fast schon wieder ein Hohn! Wir Menschen müssen wieder lernen, uns in aller Andersartigkeit zu respektieren…und das gilt für alle Seiten!

        Gruß vom Dach in Hanau von Karin (deren ganze Verwandtschaft in Thüringen lebt)

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      • All diese Niedriglohnjobs werden im Osten noch von Ossies gemacht. das Dumme ist, dass dieser Sektor ja auswuchert, seit Schröder.. Nach Abschaffung des Ladenschlussgesetzes sollte ja ein Jobwunder für Verkäuferinnen ausbrechen. Inzwischen arbeiten alle Edeka,Norma, Aldi-Verkäuferinnen, die jedenfalls mir bekannt sind, offiziell halbtags „auf Überstundenbasis“, von denen die Hälfte wiederum nicht bezahlt, sondern als Einsatzbereitschaft vorausgesetzt wird. Und das bis „tutemich“ 21.00 Uhr. Keine Zeit für die Familie – Ganztagsschulen sollen es dann abfangen: Bis 17:00Uhr – demnächst eventuell mit „Nacht-Hort“ – auch daran ist die DDR bereits in den 60ern gescheitert. Großeltern fallen auch aus, die schuften bald bis 70 oder gehen Flaschensammeln.

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  5. Danke für den erhellenden Text, der zeigt, dass das Projekt Aufklärung noch nicht ganz gescheitert zu sein scheint.
    Das Ossi-Bashing saturierter Westler ist ja die einzige Form von Fremdenfeindlichkeit, die nicht als politisch inkorrekt gilt. Dieses Bashing hat durch die Bundestagswahl wieder neues Futter erhalten.
    Ihr Text zeigt, dass die Ursachen für den AfD-Erfolg wesentlich komplexer sind, dass die AfD eigentlich keine Reaktion auf die Eliten ist, sondern eine Reaktion der Eliten, denen es nicht neoliberal genug zugehen kann.
    Apropos Bashing: Erinnere mich gerade an Ihren Kollegen Bashan. 😉

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