Frohburg I

Von Heimatsuche, Wurzeltouristen und Erinnerungsbewältigung schrieb neulich Herr Ärmel.

Seine Stammleser verfassten einige ihrer besten Kommentare und Frau Arabella obendrein einen eigenen Super-Post, was wiederum mich anstiftete, mich am allgemeinen Seelen-Striptease zu beteiligen: Heimat – das Thema ist ein literarisches Crystal meth. Du fliegst geradezu, während du schreibst und liest; du meinst, das Paradies zu sehen; aber klein und hässlich kehrt die Gegenwart zurück, wenn du geschrieben und gelesen hast. Und älter macht es dich auch …

2016 erschien ein Buch, das es in sich hat:

1000 Seiten Erinnerungen. Abschreckender Umfang. An ein Nest bei Leipzig. Wer braucht denn so was? Geschrieben von einem „Wurzeltouristen“, der mit seiner Familie 1956 sechzehnjährig von dort nach Göttingen floh. Heimwehliteratur.

Oder?

Der Autor schrieb vorher Gedichte; erhielt Lyrikerpreise, blieb unbekannt. Guntram Vesper.

Ach je! Ein Lyriker! Versponnen, weltfremd, selbstmitleidig …

Dürfens noch ein paar Klischees mehr sein?

Jetzt kotzt er eine Art Erinnerungsrausch aufs Papier, der es in sich hat.

Mal ist er auf der Zeitebene 1945, dann wieder in den späten 90ern, dann Mitte 50er und schwups 2010….

Verwirrend?

Zunächst mal: Es ist kein Poem. Aber es packt dich! Es ist kein Roman. Aber du identifizierst dich! Mal mit dem einen, mal mit dem anderen, der da auftaucht. Es ist kein Sachbuch. Aber du lernst dazu. Es ist auch keine Chronik, denn ein paar Jahreszahlen oder Ereigniszuordnungen dürften verrutscht sein, wie Zuschriften einheimischer Haarspalter melden – aber was da entsteht, enthält ein seeeeehr komplettes Bild des Alltags eines In-die-Zeit-Geworfenen aus „gehört-erlebt-zusammengereimt“ in beiderlei Deutschland! Nein, nicht in Reimform!

Es stiftet an zum Selbergrübeln: Heimat, Heirat, Umzug, vertuschte Tagespolitik, die wenig später nicht mehr „genehm“ war. Wo sind meine Eltern falsch abgebogen. Warum? Wo ging es mir ähnlich? Warum? Was ließe sich reparieren? Wozu? Kann man den Kreis schließen durch späte Rückkehr an den Ursprung? Heimat lockt auch dann, wenn alle Klassenkameraden schon unter der Erde sind. Oder eben – nicht mehr da.

Heimat lockt mit allen Nachbardörfern und früheren Ausflugszielen! Aber auch mit allen Schmuddelecken, die früher Abenteuer verhießen und heute nicht mehr auffindbar sind. Erinnerung klebt an jedem Stein des Trottoirs, wo einst das Café Otto stand; am gewesenen Kino, an der Leuchtreklame der Bäckerei Stahlmann, die früher schon nicht ging und die trotzdem noch da ist, obwohl der Laden darunter heute fehlt.

Ein Frohburg, das es nicht mehr gibt.DSC01897-003blogbild

Warum schlug das Buch bei mir ein, wie eine Erinnerungsbombe?

Ein purer Zufall: Dieses Frohburg ist ein ganz entscheidender Nebenschauplatz meiner Kindheit. Auch ich kenne Frohburg, allerdings beginnen meine Erinnerungen erst ca. 10 Jahre NACH Vespers Flucht!

Café Otto (…hamm Sie Kerzen-Eis?), Hotel Roter Hirsch (…hat schon wieder zu!), der HO Herrenaustatter der Hunger Loni (… da gibt’s vielleicht wieder Kordhosen!), Buchladen Berthold, (…hamm Sie „Ameise Ferdinand?“) Kneipe „Wyhra-Tal“ (… da geht man nicht hin); der entstellte Panzerkommandant, den ich in Kein Rezept bereits erwähnte und von dem ich hier erfahre, dass er sogar nur in einer Art von Gartenlaube hinter dem „Wyhra-Tal“ sein kärgliches Dasein fristete…, das Hölzchen, die Badeanstalt, die Bimmel-Bummel-Bahn nach Kohren, der Töpferbrunnen dort, der Moritz von Schwind Tempel …Das alles gab es auch in den 60ern und früh70ern noch, als Frohburg mein Ferienparadies war.

Frohburg war für mich so wie es heißt: froh.

Hier waren am 29. Dezember 1949, auf einem offenen LKW Oma und Opa mit ihren 4 Kindern gelandet und zur Ruhe gekommen. Nach einer Odyssee über Aussig/Sudetenland, Graal-Müritz (1 Jahr), Wernigerode (2 Jahre). In dem einen von 2 Färberhäusern. Baujahr ca. 1928. Sechs Mietparteien. 2. Stock. Mansarde. 3 Zimmer. Küche und Speisekammer. Kein Bad. Plumsklo auf der halben Treppe. Immerhin für jede Familie ein eigenes. Nette Leute.

Hier verbrachte ich, bis ich 13 war, jedes Jahr mindestens eine, manchmal 2 Sommer-Wochen.

Dazwischen zahlreiche Wochenendbesuche, denn von zu Hause waren es nur 70 km. Beide Orte verband eine malerische Fahrstrecke über Unterkaka, Meuselwitz und Eschefeld. Kaum Verkehr. Oder aber Stau durch Russenkolonne. Bis 1990. Dann schwanden die Anlässe hinzufahren, aber es wuchs die Neugier. Kaum wiederzuerkennen auf einer Spontantour 2013.

Wenn du hinein fuhrst in den Ort, kamst du zuerst an der Tankstelle und der Tribüne für das Frohburger Dreiecksrennen vorbei. Futuristisch gemauert. Flachdachaufbau. Breite Asphaltpiste. Manchmal Fahnen umkränzt. Sonntagssonne, keine Bäume – ein Bild, wie aus dem Matchbox-Auto-Katalog! Vor allem dann, wenn man kurz vor der Abfahrt erst wieder eins geschenkt bekam.

Dann der Markt mit Stahlmann-Bäckers leckerem Eisverkauf; dem lustigen Friseur Boronowski, der zu Opa, nach dessen Erblindung, auch ins Haus kam und immer den einen oder anderen witzigen Spruch daließ.

„Denn Schnauzer wollnse behalten? Da lass’ch obor de Ecken dranne, hey? Sonst siehde ja aus, wie Hiddlorn seinor, hey?“

oder

„Naggn freischnei’n, kloar. Gopplbreihde übern Ohrn och? Damidd dor Schdahlhelm widdor bassd.“

 

Opa: „Miech nimmt kennor mie. Blinde, wie’ch nu bin.“

Er: „Obor Herr Schiller! Das wissmor doch beede, hey? Zunn Schluss nähmse jädn ins letzde Offgebohd!“

 

Opa (singt an): „Lieb Vaterland! Magst ruhig sein! Jetzt rücken schon de Schuljung’ ein!“

 

Er: „Jaja. Na! Nu beschützen uns ja de Freunde. Oder de 4 Bansersoldadn mit ihrm Götor doa! Die gewinn’ ümmor, hey?“

 

„Vier Panzersoldaten und ein Hund“ – das ging an mich, das Ferienkind; denn die Großeltern hatten gar keinen Fernseher. Oma war eine Heldin des Verzichts. Als ihre flügge gewordenen Viere ihr einen schenken wollten, hieß es nur: „Ich stell mir doch nicht so ein Ding ins Wohnzimmer und der Vater hat nichts davon!“ Damit war das gegessen.

Deshalb gab’s nur alle paar Jahre ein neues Holzkastenradio und der Enkel hockte davor, erst um das „Butzemannhaus“ zu hören: Käptn Briese oder die Abenteuer des kleinen Pfennig und später dann um Radio Luxemburg zu suchen, weil zu ermitteln war, ob der  Sender hier auch so regelmäßig wegschwankt, wie zu Hause auf dem Kofferradio. Oma hatte ja immerhin eine stählerne Stange als Außenantenne am Wohnzimmerfenster. Aber ja. Er schwankte auch hier.

Also zurück zu Ostsendern oder dem „Aktuellen Plattenteller“ vom Deutschlandfunk.

Komisch im Nachhinein, dass Großeltern und Eltern – auf immer! – der Mittelwelle treu blieben. Dass es UKW überhaupt gab – diese Erkenntnis verdanke ich einem Klassenkameraden.

Der Friseur war jedoch nicht das einzige Phänomen des Marktes. Es gab noch zwei weitere: Zum einen den Brunnen mit dem kämpfenden Zentaur!

Zum anderen ein Kino, indem man nie sicher war, ob der Film auch gezeigt werden würde, selbst wenn man schon eine Karte hatte. Der Frohburger an sich schien strikt kinofeindlich zu sein. Es ging einfach niemand hin. Ich kannte das aus dem Saaletal so nicht. Dort musste man sicherheitshalber, was Kindervorstellungen betraf, eine halbe Stunde vor dem Film da sein, um die Gefahr von „Stehplatz“ zu bannen. In Frohburg löst du eine Karte, setzt dich ins Kino und fängst an zu zählen: Ab 5 Besucher wird der Film gezeigt. Kommt diese Zahl nicht zustande, bekommst du das Geld zurück, wirst auf morgen vertröstet: „Gommste ähm morchn nochema, hey?“ und holst dir noch ne Eiswaffel für den Nachhauseweg.

(Vespers „Frohburg“ enthält  eine sehr blutige Erklärung aus dem Sommer 45 für diesen Kinoboykott. Wer DAS miterlebt hat, der schwor sich  mit Sicherheit: „In dieses Kino? Nie wieder!“ Und der gab das sicherlich auch an seine Kinder weiter. Die Freilichtbühne am Schwimmbad wurde im Sommer nämlich durchaus normal frequentiert.)

Zentaurbrunnen2Fasziniert schlich ich dann mit der Eiswaffel in der Hand um dieses Zentaur-Unikum herum und versuchte es hinterher aus dem Gedächtnis zu malen. Das Ergebnis war immer dasselbe: Der menschliche Vorderteil war gut erkennbar und ließ sich mit wechselnder Bewaffnung ausstatten. Der Pferdearsch misslang.

Der Heimweg führte an der Tuch-Fabrik vorbei, in der Opa noch seine letzten Arbeitsjahre abdiente; am Kellerladen dahinter, dann über die Suleika-Brücke, die über die Wyhra führt; und die so hieß, weil ich hier ab und an tagträumend herumstand, wenn Opa, als er noch sehen konnte, mit mir in der Stadt war und sich zu längerem Palaver im Kellerladen einfand. Ich stand derweil, mal mit-, mal ohne Lutscher am Brückengeländer und transponierte die 115 und 116 vom MOSAIK hierher: Suleikas erfolgreiche Flucht aus Konstantinopel.

Natürlich war ich weder einer der 3 viel zu kleinen Digedags, noch der trottelige Runkel! Ich war Janos! Einzelkämpfer! Mutig! Bartträger! Ich wollte von Kindesbeinen an anders aussehen als all die glattrasierten erwachsenen Fassonschnittisten um mich her!

Dann würde es auch mit den Mädchen ganz einfach sein. Aber finde mal eine, die gut aussieht, mit Indianern spielt und keine Petze ist! Wer also den Part der Suleika abkriegen würde, stand noch in den Sternen.

Schwinders Rosemarie wäre ja die leibhaftige. Aber ich bin 7 und sie 17! Nee, die passt besser zu Mehdlers Erich, der aussieht wie der Nibelungen-Siegfried oder bildlicher wie Led Zeppelins Robert Plant. Aber mit 7 fehlte mir ja dieser Vergleich noch.

Die Rolle des Bogumil jedoch war klar! Der dicke Bernd aus meiner Kindergartengruppe, der mir dummerweise auch in den ersten 8 Schuljahren noch erhalten blieb. Der war ein Stänkerkopp vor dem Herrn und hatte unglücklicherweise Fans. Die Teufelsbrüder eben. Die gabs auch in echt. Leider. Und ich fühlte mich wie Runkel ohne Digedagbeistand. Dabei wollte ich doch Janos sein! Bernd-Bogumil eins in Fresse! auf die fresseGanz so, wie Janos in der 115! Yeahr! Und von einer Kutsche fallen sollte er -bittschön- dabei auch!

Bei heutigen Klassentreffen ist Friede, Freude, Eierkuchen – ich kann sogar mit ihm reden, aber hab ihm meinen Wunschtraum nie erzählt.

Georg Danzer schien ähnliche Erlebnisse gehabt zu haben, denn auch er träumt sich noch als längst Erwachsener („Große Dinge“- LP) zurück in die Kindheit, um zu reparieren, was damals nicht klappen wollte:  „dem Sohn vom Nachboarn eine obihaun! Der tät schaun.“ Mensch, Georg! Großer Bruder, den ich nie hatte. Wie gätzda denn da oben jetz’?

Die Wyhrabrücke war jedenfalls definitiv die Stelle, an der die Teufelsbrüder in die Fischernetze fahren; dann den Kahn auf den Kopf und Massenkeile kriegen. Basta.

boing

16 Gedanken zu “Frohburg I

  1. Bauer Lindemann gab es noch im Radio und Findig’s 2 x klingeln.

    Meine Mutter hat sich in ihrer Wahlheimat nach der Vertreibung nicht heimisch gefühlt, mein Vater war ihr Heimat, mit ihm ist sie ein Städtchen weitergezogen.
    Ich dann aus meiner Heimatstad wieder ins andere Städtchen zurück und ins Haus der Großeltern, das mit immer Lebensmittelpunkt war und ist.

    In die alte Heimatstadt fahre ich Sommers zum Italiener, Weihnachten in die Kirche, zum Besuch zu gehen ist nicht mehr möglich, alle sind tot.
    Meine Mutter haben wir in unsere Nähe geholt und jetzt endlich findet sie ihre Heimat mit 81 Jahren in ihrer geliebten Urenkelin.
    So ist das mit den Menschen…manchen ist ein Mensch Heimat, anderen ein Ort.

    Ein guter Artikel, verehrter Herr Bludgeon, den ich mit Interesse gelesen habe.

    Einen guten Abend

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    • Genau Findigs… die liefen noch im Spießbudenradio auf Rügen. Als Kind wollte ich die nicht hören. Deren „Probleme“ waren mir zu unspektakulär: Wer geht einkaufen, wer hilft Kohle schaufeln usw.
      An den Lindemann hab ich irgendwie keine Erinnerung außer an den Namen. Hm.
      Und das mit den Heimaten scheint wirklich jeder anders zu sehen, genau wie mit Freundschaften.
      Home is, where the heart is – bloß, wo is nu meins? Wahrscheinlich hab ich keins.

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  2. Wow! Hätt gern mindestens zehnmal „Gefällt mir gedrückt!“ So gut geschrieben, könnt mich reinlegen! Möcht mehr, mehr, mehr haben vom Stoff, aus dem diese Geschichten sind…wusst ich doch, daß da noch Unmengen von Material herumliegt…dankeschön, vorerst…ach, was mich interessieren tät: wie bist du eigentlich zum Danzer Schurl gekommen…österreichische Liedemacher, waren die bei Euch jungen Kerlen denn von Belang? Liebe Grüsse

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      • Oje, hatten wir die Frage schon? Nein, leider auch keine Mail mehr…kannste mir ausnahmsweise nochmal verzeihen, mein Gehirn läßt nach… sagte ich auch schon öfters…ich glaub, das Beste ist, ich halt einfach mal den Schnabel! Viele Grüße

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  3. Und wieder ein Text, bei dem mir der Mund offenstehenbleibt, ob Ihrer detailreichen Erinnerung. Wenn ich dann angestrengt nachdenke über Namen von Personen oder Orten, ist da meistens ruhige Leere. Vielleicht weil ich meine Heimaten nicht wieder detailiert herbeisuche, sondern sie mit allen mir wichtigen Stimmungen in mir trage…
    Immerhin fiel mir heute Frau Gramlich ein bei Herrn Ärmels Schablonenabbildungen. Gleichzeitig denke ich an den gruseligen Mann aus Görlitz, der bei uns angeln kam und Igel fing. Und ab und zu fehlte ein Huhn. Den verdrosch der Herr Papa eines Tages und er ward nicht mehr gesehen. Wie der wohl hieß? Keine Ahnung.

    Herzlichen Dank für diesen Einblick in eine Zeit, als Sommer noch ewig erschien und Brücken auch welche in bebilderte Welten waren.
    Herzlichst, Ihre Frau Knobloch.

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    • Meine Erfahrung lehrt, dass das auch so ein Geschlechterding ist. Frauen suchen „Heimaten-Erinnerung“ äußerst selten/ungern in konkreten Fakten herbei. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Männern steckt „stand your ground“ tiefer in den Knochen. Den Hof erhalten, verteidigen, vererben. Frauen müssen ja „weggeheiratet werden“ von zu Hause. Da wäre „Wurzeltreue“ ein extremer Heimwehballast.

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      • Sie wissen ja, wie ich zu diesen Geschlechterdings stehe, werter Bludgeon. Frauen tun dies und Männer tun jenes und Ausnahmen bestätigen diese Regel?! Das mag für manche anatomisch bedingten Dinge stehen, aber doch nicht für Heimatsehnsuchtsgründe? Entweder ich bin mir sicher meiner Herkunft, auch der mentalen und trage sie in mir, oder ich suche mein Leben lang danach. Damit meine ich nicht die Reiseneugier, die auch das Aufsuchen überlieferter Familienorte beinhaltet, sondern das Wurzellose, was Sie als Flugsand bezeichnen.

        Man kann mehrere Heimaten in sich tragen, weil das ganze Leben ein Fluß ist und jedes Gestade einem Lebenskiesel in die Herzkammern legt. Menschen, Orte und Entscheidungen anspült, die einen beeinflussen. Manches verklärt sich im Laufe der Zeit und vielleicht ist es genau das, was viele zur Wiedersuche treibt.

        Ich für mich bin froh und dankbar, etliche Heimaten gefunden zu haben, Orte und damit verbundene Menschen in gänzlich verschiedenen Regionen und dadurch ohne die sterotypischen Vorbehalte, die einem von außen angetragen werden.
        Den Kommentar hätte ich jetzt auch bei Ihrem nächsten Text einsetzen können, aber da reißen mir Ihre Konzerterinnerungen, bzw. eben die Nichtkonzerterinnerungen ganz andere Denkschubladen auf.

        Herzliche Sonntagsgrüße, wieder mit dem größten Respekt vor Ihrer konkreten Faktengenauigkeit und Ihrer ganz eigenen Art, diese mit Musik und Büchern zu verweben. Danke für’s Teilen.
        Ihre Frau Knobloch.

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      • Leider-leider gibt es kein statistisches Material zu dieser Frage. Ja, ich kenne einige Leute beiderlei Geschlechts, die das so sehen wie Sie. Aber eben auch andere. Ich fühle, dass es so ist(oder sein müsste) wie ich oben schrieb: Es gibt mehr Männer in der Fremde mit einem „Heimatproblem“ als Frauen. Ich kann es nicht beweisen.

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  4. Ja hört das denn hier gar nicht auf !

    Gerade lese ich „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ von Frank Witzel (ein genial durchgeknalltes Buch mit über 800 Seiten) … dann wartet das neue Patti Smith Buch und dann natürlich noch „Platt Land“ … und dann dieser Buchtipp,. der wohl eine Pflichtlektüre ist (jedenfalls für Geister wie mich).

    Vielen Dank daf+r, aber soviel Urlaub kann ich gar nicht haben, um das alles zeitnah zu lesen …

    Und so wächst mein Bücherstapel im Schlafzimmer und meine Eheweib schaut schon gelegentlich ein wenig skeptisch.

    Und mit Deinen Heimat Reflexionen kann ich verdammt viel anfangen und sie bringen stets auch in mir was zum klingen … hinsichtlich meiner eigenen Haltung zu dem Thema „Heimat“.

    In jungen Jahren habe ich über diesen Begriff nur eher hämisch geschmunzelt (vermutlich, weil mein Vater ständig von seiner Heimat geschwaffelt hat) … heute kann ich die Wichtigkeit dieses Begriffes ganz tief in mir spüren und ein ums andere mal …. kann es mir dann auch ganz warm ums Herz werden, wenngleich ich dabei natürlich nicht vergesse, wie eng und beengend Heimat auch sein kann (Stichwort: Jagdszene aus Niederbayern“).

    Ein herzliches Dankeschön meinerseits für diesen wertvollen Beitrag !

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    • Freut mich sehr, dass ich dich so anstecke.
      Vespers Frohburg ist wirklich ein lesenswerter Knüller. Es wird meinem all-time-Lieblingsbuch „Die Unvollendeten“ vom Jirgl wirklich seeeehr gefährlich. Jirgl demnächst nur noch Platz 2? Ich weiß noch nicht. Der Leseeindruck muss erst sacken.

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  5. Klasse geschrieben!
    (Mehr kann ich im Moment garnicht dazu sagen, ich habe den Kopp noch voll von Polen und soeben hat auch Rheinhessen in Form von Laukhards „Leben und Schicksale“ wieder angeklopft… Und das Auto ist kaputt)
    Btw: sind da neue Bilder in deinen Bericht eingefügt worden? Beim ersten Mal lesen habe ich die garnicht gesehen…

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